Wenn wir an Ostern denken, denken wir sicher an das traditionelle Osterlamm. Viele Nerds, die in der Tech-Industrie arbeiten und mit Servern oder Hosting zu tun haben, werden bei „Lamm“ oder „lamb“ (englisch für „Lamm“) ganz unwillkürlich an „LAMP“ erinnert. LAMP ist ein Akronym für das Softwarebündel aus Linux, Apache, MySQL und PHP. Was hat es damit auf sich?
Wie die Wikipedia weiß, hat ein Autor des heise-Verlags diesen Begriff geprägt. 1998, in einer Zeit als die c’t noch im Magazin über neue Webseiten berichtet hat, erschien ein Artikel, der aufzeigte, dass Open Source Software den kostenpflichtigen Varianten von anderen Herstellern in nichts nachsteht. Dabei hatte Apache als Webserversoftware seinen Siegeszug bereits angetreten. Wie Linux war auch der Apache Webserver, also die Komponente, die für die Verarbeitung von Anfragen aus dem Internet und das Bereitstellen von Webdokumenten zuständig ist, ohne Lizenzkosten verfügbar. Sicher trug dieser Umstand der schnellen Verbreitung seit 1995 bei.
Um Websites attraktiver, funktionsreicher und interaktiver zu gestalten, suchte man nach einer Skriptsprache, die gut zu HTML, der Webauszeichnungssprache passt, mit ihr harmoniert und eine pragmatische Syntax bietet. Fündig wurde man mit PHP von Rasmus Lerdorf als Alternative zu den den in den 1990er Jahren verbreiteten Perl-Skripten. Um Inhalte zu speichern, musste noch eine Datenbank her. MySQL, ebenfalls als Open Source verfügbar, war die Wahl der Stunde.
Damit war der sogenannte LAMP-Stack definiert und bildete bald einen Quasi-Standard für Server, die im Hostingumfeld eingesetzt werden. Im LAMP-Softwarebündel befindet sich in der Regel auch noch andere relevante Software, die man für Webanwendungen gut gebrauchen kann. Dazu gehören immer noch Perl oder Python und Sicherheitskomponenten wie OpenSSL.
Es sind zahlreiche Varianten möglich. Wird die Apache Webserver Software im Windows-betriebssystem verwendet, spricht man vom WAMP-Stack, im Falle von Mac OS entsprechend von MAMP und allgemein, betriebssystemneutral von XAMP oder XAMPP (das zweite „P“ steht dann für Perl oder Python). Es gibt viele Quellen im Web, von denen man die fertigen Softwarebündel herunterladen kann. In vielen Varianten ist MySQL von MariaDB abgelöst worden. Die Entwicklerfirma hinter MySQL wurde von Sun übernommen. Die Produktpolitik von Sun schürte Unbehagen gegenüber MySQL.
Bei goneo verwenden wir im Prinzip auch eine XAMP Variante, wobei das „X“ bei uns für FreeBSD steht. FreeBSD ist quelloffen und wie Linux ein Unix-Derivat. Auf den virtuellen Servern nutzen wir wiederum Linux. Wir bieten neben verschiedenen PHP Varianten, die man als Nutzer fallweise auswählen kann, auch die Nutzung der Skriptsprachen Perl und Python. Als goneo Kunde hat man Zugriff auf MySQL und kann über das mitinstallierte PHPmyAdmin-Tool die Datenbankinhalte direkt einsehen, verändern, exportieren oder importieren.
Doch auch LAMP oder XAMP ist nicht alleine auf der Welt. So versuchte Microsoft zeitweise sehr intensiv in als Betriebssystem in Rechenzentren Marktanteile auszubauen. Anwender von Windows für Server werden oft nicht Apache als Webserversoftware nutzen, sondern IIS, den microsofteigenen „Internet Information Services“. Zudem bringt Windows ja auch einen eigenen Datenbank-Server mit.
Inzwischen ist die Serverlandschaft in Rechenzentren heterogener geworden. So haben nginx als alternative Webserversoftware und node.js sehr an Bedeutung gewonnen. Dadurch dass Google für verschiedene Dienst massiv in den Ausbau von Rechenzentren investiert hat, wird auch der Google Webserver in den Statistiken deutlich sichtbar. Apache jedoch liegt nach wie vor weiter vorne.
Für die Zukunft darf man damit rechnen, dass die Heterogenität weiter zunimmt. Dass auch exotischere Konfigurationen heute dank Virtualisierungsstandards leichter aufzusetzen und zu skalieren sind, dürfte diesen Trend beflügeln.
Wer Webapplikationen wie WordPress oder Joomla produktiv einsetzt, wird nach wie vor gut beraten sein, ein Shared Server Paket zu nutzen. Solche Produkte finden sich bei goneo unter Webhosting Basic. Sicherheit, die einfache Bedienbarkeit und die problemlose Verfügbarkeit sprechen dafür. Alternativ dazu – etwa wenn das Besuchervolumen eines Blogs ansteigt – kann man auf einen eigenen Server mit einer bewährten und sicheren Konfiguration einsetzen. Die goneo Produkte Webserver Business oder Webserver Business Plus sind Beispiele dafür.