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Was ist ein Managed Server?

Als Server bezeichnen wir ein kontinuierlich mit dem Internet verbundenen Rechner. Aber: Was ist ein Managed Server? Ein Managed Server wird während der Vertragslaufzeit kontinuierlich betreut, das Betriebssystem und andere Komponenten werden gewartet und auf dem aktuellen Stand gehalten. Oberstes Ziel ist, dem Kunden ein durch regelmäßige Pflege abgesichertes und lauffähiges System zur Verfügung zu stellen. Das Gegenstück zu einem Managed Server wäre der sogenannte Rootserver, bei dem sich der Kunde selbst um alles kümmern muss.

Als Abkürzung für "Managed Server" liest man ab und zu auch "MServer" in Analogie zu "VServer" für "virtueller Server".

Die wesentlichen Merkmale eines Managed Servers: Betreuung und Administration

Bei einem Managed Server handelt es sich um einen Server, der für nur einen Kunden bereit gestellt ist. Daher ist ein Managed Server auch ein dedizierter Server. Das wesentliche unterscheidende Merkmal ist, dass sich der Kunde eines Managed Servers nicht um das Serverbetriebssystem, etwa Cent OS oder Free BSD kümmern muss. Dies bleibt in der Verantwortung des Vermieters, also des Hosters. Dennoch steht die Leistungsfähigkeit eines eigenen, exklusiv genutzten Systems zur Verfügung.

Bei einem Rootserver ist der Kunde selbst für die Sicherheit und das Monitoring seines Servers verantwortlich.

Zum Betreuungsumfang gehört auch, dass der Server betriebsfertig eingerichtet und aus dem Internet erreichbar ist. Bei einem Rootserver wird der Server gelegentlich auch nur mit einem minimalen Betriebssystem bereitgestellt und muss noch fertig konfiguriert werden.

Dieses betriebsfertige System kann in der Regel nur von einem Administrator – bei einem Managed Server also nicht vom Kunden selbst - verändert werden. Das ist Teil des Sicherheitskonzepts, da so verhindert wird, dass etwa durch unsachgemäße Konfigurationen oder nicht ausgeführte Sicherheitsupdates Sicherheitslücken entstehen.

Herausforderungen bei der Administration eines Servers

Update-Management

Ein weitiges Leistungsmerkmal eines Managed-Server-Vertrags stellen die die kontinuierlichen Updates dar. Diese sind nötig, um den Server sicher zu betreiben.

Diese Updates beziehen sich auf das Betriebssystem sowie auf einzelne Komponenten wie den Webserver, PHP oder auch MySQL, die ebenfalls alle einer kontinuierlichen Entwicklung unterliegen. Daher müssen immer wieder neue Module installiert werden.

Monitoring und Überwachung

Managed Server empfehlen sich für den produktiven Betrieb von Webanwendungen, also beispielsweise für Firmenwebseiten, Blogs oder Onlineshops. Auch Kollaborations- oder CRM-Anwendugen sind prädestiniert für einen Managed Server.

Bei diesen Anwendungen ist die lückenlose Erreichbarkeit ein wichtiges Kriterium. Ein Managed Server wird kontinuierlich überwacht, so dass etablierte und eingespielte Prozesse greifen, wenn etwa ein Dienst auf dem Server enmal nicht mehr funktioniert.

Wissen und Know How

Die Administration von Servern, die kontinuierlich mit dem Internet verbunden sind, erfordert Wissen, das heute im Rahmen von Ausbildungsberufen wie dem Fachinformatiker oder dem Studium der Informatik vermittelt wird. Ein reines Learning by doing mag noch möglich sein, verliert aber in der Praxis durch die kontinuierliche Professionalisierung und schnelle technologische Weiterentwicklung an Bedeutung.

Zudem sind viele Anwender an graphische Oberflächen wie Windows gewöhnt, die im Officebereich große Bedeutung haben. Der Serverbereich wird allerdings von Linux und linuxartigen Betriebssystemen geprägt. Hier verzichtet man zugunsten von Effizienz auf opulente graphische Oberflächen. Serversysteme werden zumeist mittels textorientierter Konsolen (mittels Zugriff per Shell) gepflegt. eingaben werden in Form von Textbefehlen über die Tastatur vorgenommen. Daher sind tiefere Kenntnisse in Unix und Linux unabdingbar.

Sicherheit

Es ist zu empfehlen, die Serveradministration in erfahrene Hände zu legen, denn für offene Sicherheitslücken ist der Betreiber des Servers, also grundsätzlich zunächst der Kunde, der den Server mietet, verantwortlich, auch juristisch.

In der Praxis zeigt sich oft, dass gerade in sehr kleinen Unternehmen mit viellicht fünf oder zehn Mitarbeitern oft niemand seine volle Aufmerksamkeit auf die technische Basis legen kann, da das Tagesgeschäft alle Ressourcen auffrißt. Die Sicherheitsrisiken, die sich durch schlecht gepflegte Systeme ergeben können, sind aber auch in kleinen Teams virulent und können großen Schaden anrichten. Hier versprechen Managed Server eine gewisse Entlastung. So können die vorhandenen Ressourcen eingesetzt werden, um die eigentliche geschäftskritische Anwendung (das CMS, den Onlineshop etc.) optimaler zu betreuen.

Nicht fachgerecht administrierte Server sind aufgrund von Sicherheitslücken leichter angreifbar.

Man kann davon ausgehen, dass kriminelle Hacker immer wieder versuchen, bekannt gewordene Sicherheitslücken auszunutzen und Aktivitäten starten, von denen der rechtmäßige Betreiber des Servers zunächst vielleicht noch nicht einmal Kenntnis erlangt. Typische Angriffe von Cyberkriminellen, egal ob es sich im Spamversand oder Hackingversuche auf andere Systeme handelt, hinterlassen beim Angriffsziel immer eine Signatur, die es ermittelnden Behörden gestattet, den rechtmäßigen Betreiber als vermeintlichen Angreifer zu identifizieren.

Vorteil eines Managed Server im Vergleich zu Shared-Hosting-Produkten

Die Angebote zur Miete eines Managed Servers kann man auch als die Erweiterung von Webhosting–Angeboten sehen: Shared-Hosting–Tarife haben die Eigenschaft günstig, einfach zu bedienen und leicht zugänglich zu sein.

Beim Shared Hosting (dieser Begriff wird oft mit Webhosting gleichgesetzt) tritt, wenn viel Traffic auf eine einzelne, gehostete Seite zu beobachten ist, der Effekt auf, dass alle anderen Sites auf der gleichen Hardware in, was die Performance angeht, in Mitleidenschaft gezogen werden können. Diese Problematik wird bei einem eigenen Server überwunden. Dies tritt bei einem eigenen, exklusiv genutzten Server nicht auf, denn es werden nur die Websites des einen Kunden auf einem Server gehostet.

Dennoch sind typischen Nutzungsszenarien eines Managed-Server–Kunden der eines Shared-Hosting–Kunden sehr vergleichbar: Meist geht es darum, eine passende Hostingbasis für typische Anwendungen zu finden. Dabei handelt es sich um Blogs, contentgetriebene Seiten mit CMS oder auch Seiten mit stärkerer Interaktion wie etwa Foren oder Onlineshops. Um ihren Usern eine stabile Performance zu bieten, was aus geschäftstreibenden Gründen wichtig ist, wechseln Kunden, die eine Website erfolgreich platziert haben, auf einen Managed Server.

Managed Server gibt es als virtuelle Server oder als physikalische Server

Managed Server können als physikalischer Server gemietet werden oder als virtueller Server. Der Unterschied ist, dass bei einem physikalischen Server ein Kunde die Serverhardware mietet und diese alleine nutzen kann. Bei einem virtuellen Server wird ein leistungsfähiger, großer Server in viele kleinere Einheiten virtualisiert. Dies ermöglicht für den einzelnen Kunden niedrigere Kosten.

Die virtualisierten Einheiten, die oft als Container oder virtual machines (virtuelle Maschinen) bezeichnet werden, verhalten sich nach außen wie ein physikalischer Server. So hat jede virtual machine ein eigenes Betriebssystem, einen abgeschotteten Bereich auf dem Festplattenspeicher, auf den RAM-Arbeitsspeicher und zeitlich exklusiven Zugriff auf einen Teil der Rechenkapazität der Prozessoren.