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Eigene Domain - jeder kann eine Domain registrieren

Mit dem Ausdruck eigene Domain ist ein auf eine Privatpersonen oder eine juristische Person registrierter Domainname gemeint.

Die im weltweiten Internet verbundenen Rechner werden in erster Linie über ihre IP-Adresse angesprochen. Da numerische IP-Adressen schlecht zu kommunizieren sind, hat man eine Möglichkeit geschaffen, Internet-Ressourcen auch mit natürlichsprachlichen Namen erreichbar zu machen. Ergebnis dieses Vorhabens war das Domain Name System, kurz DNS.

Recht zur Registrierung von Domainnamen

Im Grunde, und in den meisten Ländern auch ganz praktisch, können Domainnamen von jedermann registriert werden. Mit der Registrierung gewinnt der Registrierende ein Nutzungsrecht für eine vereinbarte zeitliche Periode an diesem Domainnamen. Im deutschen Sprachgebrauch spricht man vom Inhaber einer Domain. International, insbesondere im angloamerikanischen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung Holder üblich.

Domaininhaber

Die Nutzung und Inhaberschaft eines Domainnamens bringt auch die Verantwortung für diesen Domainnamen mit sich. Damit der Verantwortliche für eine Domain jederzeit identifiziert werden kann, erfolgt mit jeder Eintragung einer neuen Domain auch ein Eintrag in eine offen zugänglich Whois-Datenbank. Über diesen Eintrag kann ein Domaininhaber kontaktiert werden. In Deutschland verlangen die Regularien, dass eine ladungsfähige Adresse sowie eine E-Mail-Adresse nebst Klarnamen hinterlegt werden muss.

Im entsprechenden Eintrag finden sich unter dem Abschnitt Admin-C der Name und die Adresse desjenigen, der über die Domain bestimmen kann. Unter Tech-C lässt sich der technische Kontakt ermitteln. Zudem wird eingetragen, welcher Dienstleister diesen Domainnamen verwaltet.

Organisation und Verwaltung

Für die Organisation und den Betrieb des Domain Name Systems zeichnet die internationale Organisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) und ihre Abteilung IANA (Internet Assigend Numbers Authority) verantwortlich. In deren Hoheit liegen die Vergabe der generischen Top Level Domains (gTLD), während die länderbezogenen country code Top Level Domains (ccTLDs) von Länderorganisationen verwaltet werden, die auch die Vergaberichtlinien bestimmen. Diese Länderorganisationen werden gemeinhin als Network Information Center bezeichnet, denn sie verwalten die Informationen zu einer bestimmten Zone, nämlich den Namensraum unter der ihr anvertrauten Top Level Domain.

Registries

Die technische Dienstleistung wird von sogenannten Registries übernommen. Diese Registries haben ein Abkommen mit der ICANN, das ihnen gestattet, Domainnamen unter einer bestimmten Top Level Domain zu registrieren. Diese Leistung bieten die Registries dann auf dem offenen Markt an. Jemand, der eine Domain registrieren möchte, wendet sich also an die für die entsprechende Top Level Domain zuständige Registry. Daneben können dank entsprechender Rahmenvereinbarungen auch andere Dienstleister Domainregistrieraufträge annehmen. Im Regelfall werden diese Registrieraufträge über eine Webschnittstelle und vollautomatisch abgewickelt.

Kosten

Die Registrierung einer Domain ist in aller Regel gebührenpflichtig. Die Preise werden durch die Registries beziehunsgweise von den Dienstleistern bestimmt und unterliegen zumindest teilweise marktwirtschaftlichen Regeln. So finden sich Top Level Domains, unter denen nur gegen hohe Gebühren Domainnamen registriert werden können; andere Top Level Domains lassen schon für wenig Geld Domainregistrierungen zu.

In Deutschland verfolgt man ein genossenschaftlich organisiertes Vergabemodell für die .de Domains, die von der Denic verwaltet werden.

Vergabepraxis in verschiedenen Ländern

Manche Länder haben allerdings auch zusätzliche Anforderungen definiert. Gelegentlich findet man Restriktionen über den registrierberechtigten Personenkreis oder Vorschriften über die Nachweise der Identität, die zu erbringen sind.

Historische Entwicklung der Domainnamen

Entsprechend der Philosophie des Internets als dezentrales Netzwerk gibt es keine zentrale Registrierstelle und keinen vollständigen Katalog über Inhalte, die per Internet zugänglich sind. Einen Teil der Navigationsbedürfnisse konnte man mit dem hierarchisch strukturierten Domain Name System gerecht werden. Um Zugriff auf Informationen und Dateien zu ermöglichen, spielten aussagekräftige Begriffe in Domainnamen eine wichtige Rolle. Domainnamen prägten die Erwartung beim User bezüglich des Inhalts, der nach Aufruf eines Domainnamens im Browser erscheinen sollte.

In der Frühzeit der Entwicklung des World Wide Webs spielten Domainnamen eine besonders große Rolle, da das Angebot im Web sehr schnell sehr stark wuchs und eine Übersicht unmöglich wurde. In Ermangelung leistungsstarker Suchmaschinen begannen Web-Unternehmen seinerzeit mit der händischen Erfassung von Internetinhalten mit Hilfe von Scouts, Linkmanagern oder Redakteuren, um einen mehr oder weniger großen Webkatalog zu erstellen. Dabei ließ man sich - genauso wie der gemeine User - von Begrifflichkeiten leiten, probierte Domainnamen auf Verdacht einfach aus, fast so wie man heute Suchbegriffe in eine Suchmaschine eingibt. Eine weitere wichtige Strategie, um gesuchte Inhalte zu finden, war das Folgen vielversprechender Hyper-Links auf thematisch ähnlich gelagerten Seiten.

Folglich war der Ansturm auf Domainnamen mit generischen Begriffen sehr groß. Es entstand sogar ein florierender Domainhandel, da ein möglichst passender, intuitiv naheliegender Domainname über das Gelingen oder den Misserfolg eines Internet-Startups entscheiden konnte.

Bedeutung einer eigenen Domain heute

Die Art und Weise wie Internetbenutzer auf Informationen im Web zugreifen, hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Suchmaschinen wurden vor allem durch Crawler-Technologien, der Möglichkeit effizienterer Indizierung der Inhalte und der Entwicklung von Bewertungsalgorithmen immer leistungsfähiger. Suchmaschinen, deren Index durch Crawler entsteht, haben Webkataloge in ihrer Bedeutung verdrängt.

Heute gelangen User meist über einen Suchtreffer auf eine Website. Naives Ausprobieren eines Begriffs und das Anhängen von .de oder .com hat keine Bedeutung mehr. Auch das von einem Portal ausgehende Surfen, also das Durchhangeln von Hyperlink zu Hyperlink ist weniger üblich als in den Anfängen des Webs.

Daher haben auch Domainnamen etwas an Bedeutung verloren. Noch immer ist die eigene Domain aber eine eindeutige Internetadresse und hilfreich, um Informationen zu finden.

Zudem kann eine eigene Domain helfen, die eigene Reputation im Internet zu schützen. Immerhin steht hinter einem Domainnamen eine natürlich Person, die für diese Domain verantwortlich zeichnet und im Konfliktfall zuverlässig kontaktiert werden kann. Das gilt insbesondere auch für E-Mail-Adressen unter einer eigenen Domain. Im Gegensatz zu Freemail-Adressen lässt sich hier mit höherer Wahrscheinlichkeit der tatsächliche Absender einer E-Mail ermitteln. Es gibt Onlinehändler, die E-Mailadresse von einem Freemail-Anbieter höchst kritisch betrachten und gegebenenfalls Bestellungen,bei denen eine Freemail-Adresse verwendet wurde, verwerfen.

Rechtlicher Rahmen

In Deutschland wird in juristischen Kreisen vom Domainrecht gesprochen. Dieser Begriff ist eine Referenz auf einschlägige, wenn auch nicht explizite Gesetzgebung in Bezug auf Domainnamen. Regelungen, die insbesondere auch für Domainnamen gelten, finden sich im Markenrecht, Namensrecht sowie im Wettbewerbsrecht.