Noch mehr neue Top Level Domains

neu globale Top Level Domains 2021

Vor vielen Jahren wurde der Domainnamensraum mit vielen neuen Top Level Domains (TLDs) regelrecht überschwemmt. Im Weballtag begegnen einem Domainnamen mit neuen TLDs bis heute vergleichsweise selten. Es dominieren in Deutschland die Klassiker .de sowie .com.

Seinerzeit war die Idee, neuen Namensraum zu schaffen, da viele attraktive Namen einfach schon belegt waren. So sollten unterschiedliche Organisationen die Möglichkeit bekommen, eigene Endungen vorzuschlagen und diese Top Level Domains auch als Registry selbst zu betreiben.

So konnten auch Firmen ihren Unternehmensnamen als Top Level Domain beantragen. Dotbrand-Domains nennt man diese.

Dafür sind allerdings viele Richtlinien einzuhalten und es werden hohe Kosten fällig. Diese liegen in der Größenordnung von 185.000 US-Dollar für die Bewerbung, Hinzu kommt eine jährliche Gebühr von 25.000 Dollar. Ab einer gewissen Schwelle werden weitere Gebühren pro registrierter Domain unter dieser TLD fällig. Weitere Kosten entstehen durch Betrieb und Vermarktung. Welche Bedingungen für eine Application, also für eine Bewerbung für eine neue Domainendung festgelegt werden, ist im sehr umfangreichen Applicant Guidebook der ICANN genaustens nachzulesen.

Eine Jahre nach Einführung kamen nur vergleichsweise wenige TLDs über die Schwelle von einer halben Million Registrierungen (Stand Anfang, Juli 2019; Quelle: https://ntldstats.com/tld ; zum Vergleich: unter .de waren etwa 16 Millionen Domainnamen registriert):

nTLDAnzahl Registrierungen
.top          3.634.119  
.xyz          2.364.711  
.club          1.610.382  
.site          1.466.228  
.online          1.296.483  
.loan          1.094.612  
.icu              985.793  
.vip              945.290  
.shop              693.623  
.work              600.755

Phase 2

In diesen Richtlinien stand damals schon, dass vor einer zweiten Einführungsphase die erste abgeschlossen sein soll. Allerdings ist offenbar nicht definiert, wann die erste Phase als abgeschlossen gelten kann.

Vom Sinn und Unsinn der neuen globalen Top Level Domains

In der ersten Runde für neue Top Level Domains sind viele Domainendungen auf den Markt gekommen. Es hat sich herausgestellt, dass der Erfolg durchwachsen ist: Viele neue Top Level Domains waren kaum profitabel zu betreiben. So haben sich einige Registries zu extremen Preisanpassungen veranlasst gesehen, haben die Vergabepolitik geändert oder den technischen Dienstleister ausgetauscht.

Als suboptimal empfinden viele Marktteilnehmer die phantasievolle Bepreisung von tatsächlichen oder vermeintlichen „Premiumdomains“. Damit sind attraktive Domainnamen unter einer Top Level Domain gemeint, die gar nicht erst zu regulären Konditionen auf dem freien Markt verfügbar waren, sondern von der Registry gleich außerhalb der normalen Preisstruktur angeboten werden.

Viele Domaingrabber – oder freundlicher ausgedrückt: Domainer – sitzen derzeit immer noch auf großen Domainnamenportfolios. Nur ab und zu gelingt ein Verkauf einer attraktiven Domain. Ansonsten blieb der Run auf diese neuen Top Level Domains hinter den Erwartungen vieler zurück. Spekulationen spielen auch bei erfolgreichen nTLDs eine große Rolle.

Für viele exotische Domainendungen scheint es einfach keinen Markt zu geben. In anderen Fällen ziehen die User und Konsumenten bzw. Kunden nicht mit. Oftmals lassen sich Domains unter einer nTLD nicht besonders gut kommunizieren und werden teilweise nicht einmal als Webadresse erkannt, wenn sie auf einem Plakat, einem Papierflyer oder in einem Text ausgeschrieben werden.

Zudem hat das Anwachsen der Usage von Social Media das Domaingeschäft eher behindert. Für Inhalte, die auf Facebook, Linkedin, Youtube, Instagram etc. gepostet werden, sind Domainnamen nahezu irrelevant. Aktuell kann man allerdings eine Art Rückkehr von Contents auf eigene Websites feststellen.

Im Zuge der Branchenentwicklungen in Richtung KI und offene Social Media Angebote hat sich das zum Teil wieder geändert.

Es geht um Vertrauen in Web-Adressen unter eine neuen TLD

Es war möglicherweise auch ein Versäumnis der Domainbranche, nicht genug Vertrauen in die entsprechenden neuen Domainendungen hergestellt zu haben. Es gab initial, je nach nTLD, eine Art run auf attraktive Namen, viele Registrierungen kamen aber von Domainhändlern, die ein Geschäft witterten. Viele wurden gar nicht erst für eine echte Verwendung vorgesehen, sondern haben seit Anfang an den Status „geparkt“.

Auch die so genannten Dotbrand-Domains sind alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Einige Konzerne und Unternehmen haben seinerzeit Anträge eingereicht, um den Firmennamen oder einen Produktnamen als Top Level Domain abbilden zu können und somit den gesamten Namensraum besitzen zu können. Doch nach und nach werden diese Anträge wieder zurückgezogen. Eine beispielhafte und gut funktionierende Namensstrategie unter einer Dotbrand-TLD muss man lange suchen.

Je größer die Menge der Top Level Domains wird, desto größer die Beliebigkeit der Zeichenketten. Das heißt: Als glaubwürdig erachtete Endungen wie .de oder .com verlieren an Bedeutung – oder die neuen Top Level Domains werden von Usern gemieden.

Neue TLDs bei goneo

Wir haben für goneo eine Reihe von neuen Top Level Domains ausgesucht, von denen wir annehmen, dass der Domainname auf der höchsten Ebene einen gewissen Mehrwert bietet oder den Charakter der Site, auf die eine Domainname verweist, signalisieren kann.

Einige mehr kommen in nahe Zukunft hinzu.

Hier kannst du eine Domain bei goneo registrieren: http://goneo.domains

Briten sollen das Territorium im Indischen Ozean zurückgeben – was passiert mit den .io-Domains?

Viele denken, die Top Level Domain .io gehört zu der Gruppe der neuen Top Level Domains. Tatsächlich aber ist .io eine „zweckentfremdete“ Länderdomain und steht für „British Indian Ocean Territory“, eine Inselgruppe, die seit 1814 zu Groß Britannien gehört.

Satellitenbild von NASA (Public domain), Wikipedia Commons
Bild von Diego Garcia, British Indian Ocean Territory; ALPHA-2/ISO3166-Länderkennung IO, NASA (Public domain), Wikipedia Commons

Mit i/o werden gerne Begriffe wie „in/out“ oder „Input/Output“, wie sie in der Informationswissenschaft vorkommen, abgekürzt. Daher findet man die Domainendung .io manchmal in den Domainnamen von Software-Entwicklerfirmen oder Tech-StartUps. Auch die jährliche Google-Konferenz für Entwickler nennt sich „Google i/o“. Nun ist aufgrund politischer Entwicklungen fraglich, ob die Top Level Domain .io noch lange bestehen wird.

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Die Deutschen stehen auf .de-Domains, alle anderen Endungen haben es schwer. Warum eigentlich?

neue Top Level Domains

Vielleicht hast du schon mal einen gut passenden Domainnamen mit einer Endung aus der großen Sammlung der neuen Top Level Domains registrieren wollen – also so etwas wie .tech oder .online. Wenn es um einen generischen Begriff ging, den man sich auch gut als Keyword für SEO vorstellen könnte, dann hast du sicher auch gesehen, dass die Registry dafür richtig viel Geld haben will. Denn: Solche Domains konnten die Registries beliebig als sogenannte „Premiumdomain“ bezeichnen und bepreisen wie sie wollten. Für die Registries offenbar ein lukratives Geschäft, wie eine dieser Registries jetzt mitgeteilt hat.
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Die .de-Top Level Domain ist die Nummer zwei unter allen Länderdomains – .tk rechnen wir nicht mit

Quelle: Google Earth Tokelau
Bild: Google Earth

Nur eine Länderdomain verzeichnet aktuell mehr Registrierungen als .de, die Länderdomain für Deutschland. Dabei handelt es sich um Chinas .cn-Domain, unter der nach Angaben von Versign 21,4 Millionen Domainnamen registriert sind. Deutschlands .de-Domain kommt nur auf 16,2 Millionen registrierten Domainnamen.
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Warum manche Unternehmen Millionen für eine Domain bezahlen

Top Level Domains

Es gibt naturgemäß ganz wenige einstellige Domainnamen unter der Top Level Domain .com, also Domainnamen wie „z.com“. Wenn dir noch nicht so viele davon untergekommen sind, ist dies kein Wunder: Erstaunlicherweise sind nur wenige aktiv in Verwendung. Die meisten liegen offenbar als „Premium-Domain“ in den Portfolios von Domainhändlern.
Die Domain x.com gehörte bis vor kurzem PayPal. Jetzt hat PayPal bestätigt, dass x.com an den früheren Domaininhaber zurück verkauft worden ist.  Das berichtet DomainInvesting.com. Bei dem Käufer handelt sich dabei um einen alten Bekannten, von dem du ganz sicher schon in anderem Zusammenhang gehört hast: Elon Musk, der Tesla-Typ und SpaceX-Raketenmann.
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Domainmarkt wächst um 7,1 Prozent – auch du solltest eine eigene Domain haben

Top Level Domains

Auch in Zeiten von Social Media, deren Präsenzen für User ja ohne eigene Domain auskommen, wächst der Markt für Domainregistrierungen weiter. AFNIC (die Organisation, die die .fr Länderdomain verwaltet) hat ihren jährlichen Bericht veröffentlicht, der ein Wachstum von 7,1 Prozent ausweist. Solltest du noch keine eigenen Domain haben, registriere dir eine – so wie 338 Millionen andere Menschen und Organisationen auf der Welt.
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Wer nutzt eigentlich neue Top Level Domains?

Im richtigen Leben begegnen einem Domainnamen unter neuen Top Level Domains, oft mit ngTLD abgekürzt, recht selten. Einer Analyse zufolge werden ngTLDs auch in der Google-Suche nicht besonders gehandelt. Wo also und warum werden Domains mit neuen Endungen registriert, wenn diese dann doch nicht so in Erscheinung treten? Viele werden geparkt. Oft sind es Spekulationsobjekte.
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Domain-Industrie-Lobbyverband will mehr Einfluss

Domainnames

Die Domain-Industrie will mit ihrem Verband Domain Name Association („The DNA“) mehr Einfluss haben und hat vor einiger Zeit die „Healthy Domain Initiative“ (HDI) gegründet, unter anderem, um auf Regulationsverfahren Einfluss zu nehmen und den Fortbestand von Domains als Basis für sichere Geschäftsprozesse zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Ein wichtiger Hauptakteur der Initiative ist die Public Interest Registry (PIR), bekannt als zuständige Registry für die .org-Top Level Domain. Die PIR wurde als nichtgewinnorientierte Organisation von der Internet Society ins Leben gerufen, nachdem Versign die Verwaltung dieser Top Level Domain abgeben musste. Der Vorstoß ist nach heftiger Kritik an einem neuen Beschwerdeverfahren gestoppt worden. Man fürchtet die Entstehung einer Art Internetpolizei.
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