Pandemie und Lockdown hin oder her: Der Einzelhandel hat im Web deutlich zugelegt. Die Quelle des Wachstums ist E-Commerce. Das Bundeskartellamt will jetzt gegen amerikanische Internetkonzerne vorgehen. Das deutsche Internet bleibt im globalen Vergleich recht langsam.
Wer hätte das gedacht? Trotz Corona-Pandemie haben Einzelhändler in den vergangenen zwölf Monaten gute Geschäfte gemacht. Und das trotz Teil-Lockdown, Zugangsregeln und allerlei Verwirrungen auf Kundenseite. Dazu kamen Lieferschwierigkeiten, die offenbar bis heute anhalten.
Das berichtet Onlinehändler-News unter Berufung auf Angaben des Statistischen Bundesamts: https://www.onlinehaendler-news.de/e-commerce-trends/digitale-wirtschaft/135805-online-geschaeft-einzelhandelsumsatz-rekordniveau
E-Commerce hat’s gebracht
Auffällig ist dabei, dass vor allem das Onlinegeschäft stark gewachsen ist. Der stationäre Handel hingegen hat gelitten. Insbesondere hielt sich Kunden bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren zurück.
Quelle: Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/01/PD22_002_45212.html
Daraus darf man schließen: Auch inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte sollten sich im Onlinehandel engagieren.
Es gibt sehr günstige und einfach Möglichkeiten, ins E-Commerce einzusteigen. Eine Möglichkeit ist WordPress in Kombination mit WooCommerce. Dafür bucht man zum Beispiel eine Webhosting-Paket von goneo. Ein andere Variante ist das neue easyPage 3.0. Damit erübrigt sich jede Installation auf einem Server. Als Händler kann man sein Geschäft darstellen. Gleichzeitig kann man Waren im Web anbieten.
Viele Einzelhändler verlassen sich auch heute noch auf die Laufkundschaft. Um online präsent zu sein, posten sie ab und an einige Bilder, Videos und Texte in Facebook oder Instagram. Das ist an sich nicht verkehrt. Es wird nur dann zum Problem, wenn die Plattformen eine andere Richtung einschlagen. Aktuell ist das bei Facebook so. Dort gab es auch eine Namensänderung: Facebook heißt jetzt „Meta“: https://about.facebook.com/de/
Zuckerbergs „Metaverse“ statt World Wide Web
Mann weiß nicht genau, worauf Zuckerberg hinaus will. Die aktuellen Präsentationen setzen sehr auf visuelle Darstellung in 3D-Welten. Zur Zeit vermittelt „Meta“ den Eindruck eines Spiels in der Optik von „The Sims“. Um in diese Welten einzutauchen, müsste jeder eine VR-Brille aufsetzen. Dazu muss man einen Avatar designen. Und man muss bereit sein, sich auf „Meta“ einzulassen. Mit dem Web wie wir es heute kennen hat es wenig zu tun. Ein „Metaversum“ ist zur Zeit ein eher nebulös formuliertes Ziel. Am Ende wird dies wohl eine große Unterhaltungsmaschine als geschlossenes Ökosystem: https://about.facebook.com/de/meta/
Fraglich ist, welche Rolle der von Usern und Userinnen erzeugte Inhalt spielt. Die Möglichkeit, Inhalte zu platzieren, könnte sich wandeln. Dann würde auch für Händler und Dienstleister der direkte Draht zum Kunden oder Interessenten wegfallen. Oder muss mit anderen Formaten aufrecht erhalten werden. Diese werden sicher aufwendiger zu produzieren sein.
Wettbewerbsrechtliche Keule gegen Google
Auf der rechtlichen Seite könnte Gegenwind vom Bundeskartellamt kommen. Mit der neues Fassung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) hat die Behörde nun weitere Instrumente in der Hand. Als erster Internetkonzern ist wohl Google im Visier. Das berichtet Heise: https://www.heise.de/news/Uebergreifende-Marktmacht-Bundeskartellamt-knoepft-sich-Google-vor-6318725.html .
Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt wird zitiert mit den Worten: „Wir haben bereits damit begonnen, uns mit der Verarbeitung persönlicher Daten durch Google sowie dem Thema Google News Showcase intensiver zu befassen.“
Im Fallbericht der Kartellbehörde steht: „Ergänzend hat das Bundeskartellamt in den Blick genommen, dass sich speziell die Google Suche in ihrer Bedeutung über den Bereich des Wirtschaftlichen hinaus auch auf das gesellschaftliche Leben insgesamt erstreckt.“
Insgesamt würde die Marktmacht des Konzerns dazu führen, dass wettbewerbliche Vorteile weiter dadurch verstärkt werden, dass die Daten sowie andere Google zur Verfügung stehende Ressourcen wie etwa Googles Marke als „shareable input“ marktübergreifend verwendet und beliebig wiederverwendet werden können. „Dies erleichtert es zusätzlich Dienste zu betreiben, zu verbessern, zu erweitern und neue Dienste zu entwickeln“, heißt es in dem Bericht. Andere wie Amazon, Meta (Facebook) und Apple sollen folgen.
Allerdings sind dies keine bahnbrechend neuen Befunde.
Dass Google mächtig ist, ist schon länger als 2021 bekannt. Vielleicht kommt das Kartellamt nun einfach etwas spät. Schön, dass eine Behörde nun mit der rechtlichen Keule droht.
Fraglich ist jedoch, ob diese Verfahren gegen neuste Entwicklungen ankommen bzw. hinterherzukommen.
Google hat im Vorfeld der CES angekündigt, ähnlich wie Apple seine Dienste stärker zu verzahnen, gerade im Hinblick auf Hardware und Streaming-Inhalte. Dies betrifft Sharing-Dienste außerhalb des Webs: Ein „nearby“-Feature für Windows soll kommen. Dies kennt man es von MacOS und IOS her kennt. Ein anderer Bereich sollen die Verzahnung von Google- und Android-Produkten sein. So ist beispielsweise von einer Unlock-Funktion analog zum Unlockfeature der Apple Watch die Rede. Quelle: https://9to5mac.com/2022/01/05/google-apple-integration-android/
Langsames deutsches Web
Auf der anderen Seite müsste das ganze Land auch einige Hausaufgaben erledigen. Deutschland ist in Sachen Internet-Performance eher so semi-gut: Laut Speedtest.net kommen wir in der Bundesrepublik im globalen Vergleich auf Rang 44 im November 2021. Die erfahrene Downloadgeschwindigkeit ist 67,15 Megabits pro Sekunde im Median. Der Mittelwert ist 138,17 Megabits pro Sekunde.
Wenn man als Konsument hierzulande zuhause mal über 50 Megabits pro Sekunde erreicht, fühlt man sich schon so als wäre man ganz weit vorne. In vielen Gegenden sieht die Wahrheit etwas anders aus. Zu viele alte verästelt gelegte Koaxialkabel, zweiadrige Verlegungen von Telefonleitungen in Gebäuden und andere Sparmaßnahmen der Vergangenheit wirken als technische Bremse.
Die Top 5, also Singapur, Chile, Thailand, Hong Kong und Dänemark erreichen Mediawerte von 184,65 bis 152,31 Megabits pro Sekunde.
Nach Angaben von Speedtest.net ist der Medianwert repräsentativer wenn es um die Frage geht, welche Geschwindigkeit ein durchschnittlicher User im entsprechenden Land erwarten kann.
Auch was die Vormachtstellung von Google im Web und außerhalb angeht, zeichnen sich Änderungen ab. Das Nutzerverhalten wandelt sich. Ein Content-Delivers-Network-Anbieter hat seine Daten analysiert. Danach habe TikTok.com Google trafficmäßig überholt und von Platz 1 vertrieben: https://blog.cloudflare.com/popular-domains-year-in-review-2021/
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Als in diesem Fall konservativer Rächer der Enterbten werde ich mich selbstverständlich auf die Seite des „www“ stellen und alle meine Heimseiten auf die „Subdomain“ „www.x.x“ umleiten. (sogenanntes Orthoverse)
Mit den unsichtbaren Allianzkräften aus dem Paraverse stehen ebenso mächtig Verbündete bereit, dem Metaverse Einhalt zu gebieten.
Viele erfolgreiche Spiele beinhalten Elemente, die eine Art Suchtcharakter besitzen und den Nutzer physisch und geistig an eine solche Plattform binden. Viele andere wichtigen Dinge des Lebens (soziale Kontakte, Sport, Verbindung mit der Natur) werden dadurch vernachlässigt. Diesen Suchtcharakter versucht man gewinnbringend zu nutzen. So auch hier vermutlich.
Schöne 3D-Landschaften (wie in Open-World-Spielen) können allerdings auch ein wenig das Gegenteil leisten und durch reichhaltig künstliche Natur wieder Appetit auf das Erleben ebendieser im Reallife machen. Richtiger Sonnenschein und der Klang von Vögeln sowie das Rauchen von Bäumen – das prognostiziere ich – wird keine künstliche Intelligenz, geschweige denn ein Programm jemals tiefgreifend wie das Original nachahmen können.