Vor kurzem hat goneo das Mailsystem runderneuert (wir berichteten davon). Vor allem in Sachen Spam haben sich viele Dinge verbessert. Einige Einstellmöglichkeiten und Optionen im goneo-Kundencenter sind damit obsolet geworden.
Das vereinfacht den Umgang mit dem E-Mail-Postfach erheblich. Eingehender und auch ausgehender Spam wird mit neuen Methoden der automatischen Filterung jetzt besser denn je erkannt. Erste Erfahrungen im produktiven Betrieb zeichnen ein positives Ergebnis.
Überflüssige Pulldown-Menüs
In der Einzelansicht eines Postfachs, die nach einem Klick auf das „Bearbeiten“-Symbol erscheint, sind einige Optionen angegeben. Diese Seite dient dazu, Passwörter zu vergeben oder zu ändern. Außerdem kann man als derjenige, der Zugriff auf alle Maileinstellungen hat, den Speicherplatz pro Postfach festlegen. Änderungen der Passwörter sind jedem Mailpostfachbenutzer über die Weboberfläche auf https://webmail.goneo.de möglich.
In der Version des goneo-Kundencenters bisher waren einige zusätzliche Optionen und Einstellungen vorhanden, die nun überflüssig geworden sind.
Bis November 2021 gab es zwei „Schalter“ im Kundencenter, mit denen man jeweils Viren- oder Spamschutz für eingehende Mails deaktivieren konnte. Standardmäßig waren beide aktiviert. Dies ist immer noch der Fall. Der Schutz durch Filterung lässt sich aber nicht mehr umgehen.
Automatische, selbstlernende Spam-Erkennung
Das neue Mailsystem arbeitet mit einer mehrstufigen und sich dynamisch anpassenden Methode, um unerwünschte Mails (Spam) und schädliche Inhalte in Mails (Viren und Trojaner) zu erkennen. Es hat heute keinen Sinn mehr, ein Postfach komplett spamungeschützt offen zu halten. Dementsprechend haben wir die Schalter entfernt.
Ähnlich verhält es sich beim Greylisting. Dabei handelt es sich um eine Antispammethode, bei der der sendende Server dazu veranlasst wird, eine bereits gesendete Mail noch einmal zuzustellen. Der erste Versuch wird verworfen. Seriöse mailversendende Server folgen den entsprechenden Richtlinien gemäß der RFC-Beschreibungen und senden die Mail erneut. Das Bedürfnis, die Funktion Greylisting abzuschalten, entsprang dem Wunsch auf Userseite, nicht auf eine E-Mail von einem unbekannten Absender warten zu wollen.
Entsprechende Prozesse hatten bislang eine gewisse Laufzeit. Diese Fristen sind nun drastisch geringer. Damit lässt sich Greylistiung nun anders anwenden. Auch diese Deaktivierungsmöglichkeit ist entfernt worden.
Außerdem gab es einen Schieberegel für eine Spam-Level-Einstellung. Damit konnte ein Schwellenwert festgelegt werden, um die Kategorisierung manuell zu beeinflussen.
Mittlerweile sind die Erkennungsmechanismen sehr viel granularer, wobei nach wie vor Wahrscheinlichkeiten berechnet werden, die allerdings auch voneinander abhängig sein können. Daher macht die Beeinflussung nur eines generellen Scorewerts nicht viel Sinn, um falsch-postive oder falsch-negative Einordnungen zu minimieren.
Erste Ergebnisse
Nach einigen Wochen Erfahrungen sind wir sicher, dass sich die Spam-Problematik verbessert hat. Dies gilt auch für ausgehenden Spam, der vereinzelt sogar zu Zustellproblemem bei einigen Providern geführt hat. Auch einzelne Mails ohne Spamcharakter wurden manchmal blockiert, weil von einigen Mail-Konten aus massenhaft Nachrichten verschickt wurden.
Für die nächste Zukunft sind noch weitere Sicherheitsmaßnahmen für goneo Mail geplant.
Hallo Herr K.,
mich wundert es eigentlich, dass auf Ihre Blog-Beiträge so wenig Rückmeldungen im Kommentarbereich auftauchen. Schließlich veröffentlichen Sie Beiträge wohlportioniert und so gelegentlich, dass die gegenderte und nicht-gegenderte Leserschaft nicht informationsüberflutet wird.
Viele Artikel, wie dieser, haben einen technischen Inhalt und geben ausführlich Auskunft über als notwendig erachtete Änderungen in der angebotenen Technologie. Als engagierter Kunde und Anwender freue ich mich über jede Maßnahme, die die Geschwindigkeit erhöht und Lasten über Bord wird ohne die Zielsetzung zu gefährden. (z.B. Spam / Sicherheit)
Berufsbedingt hätte ich den Inhalt gerne gereimt, verbleibe jedoch aus der Bescheidenheit heraus schlicht, aber freundlich grüßend.
Nun ja, es ist ein Blog. Nicht Instagram, nicht TikTok.
Man hätte sicher „Mailpostfachbenutzer“ in „Mailpostfachbenutzer*in“ gendern können. Allerdings machen wir das gerne ohne Stern. Also wäre der gegenderte Ausdruck dann „Mailpostfachbenutzer und -benutzerin“, was sich ein wenig ungetümlich lesen dürfte.
Hallo Markus, das Sternchen deckt mehr ab als „Mailpostfachbenutzer und -benutzerin“. Ich fand früher den Slash besser, aber die Welt dreht sich weiter. Mailpostfachbenutzende kling heute noch sperrig, aber je öfters man es liest, gewöhnt Mann sich vielleicht dran. 😉
Ich möchte nebenbefundlich nur bemerken, dass ich ein wenig konservativ angewandte Linguistik im zeitgeschichtlich aktuellen Durcheinander wohltuend zur Kenntnis nehme. Das war keine Kritik.
Hallo Markus,
vor längerer Zeit las ich einmal, dass es sinnvoll sei, die empfangenen Spam-Mails zumindest eine Zeitlang im Spamordner liegen zu lassen damit die Spamfilter des Providers ggf. darauf zurück greifen und Schlüsse ziehen können. Ist oder war das sinnvoll?
Gibt es eigentlich kein Goneo-Forum mehr? Google findet zwar noch einen Link, der aber nur auf die Goneo-Startseite führt. In einem solchen Forum hätte ich nämlich gerne gefragt, ob es für Goneo-Webmail eine Art Darkmode gibt. Bei der Outlook-Benutzeroberfläche gibt es zwar eine Farbauswahl für den Skin, diese wirkt sich aber nicht auf die oft leeren Flächen in der Nachrichtenübersicht und im Nachrichtenfenster selbst aus.
Hallo, leider scheint die Anti-Spam Funktion zur Zeit nicht optimal zu laufen ! Täglich bekomme ich Angebote zu günstigen „blauen Pillen“ oder andere „Unmoralische Angebote“.
mfg
Michael
Das kann ich bestätigen.
Leider ist der Anteil an Spam Emails stark angestiegen.
Was wird dagegen unternommen?
Seit der neuen Anti-Spam-Funktion bekomme auch ich wieder Mails in den Posteingang, die bislang richtiger Weise im Spam gelandet sind.
Ich vermisse sehr eine einfache und schnelle Möglichkeit, Mails selbst als Spam zu deklarieren (vergleichbar mit „Absender in Blacklist eintragen“). Der Spam-Filter sollte ab diesem Zeitpunkt wissen/lernen, dass Mails von dem betreffenden Absender künftig automatisch im Spam landen. Hätten wir als User eine Black-/Whitelist zur Verfügung, die wir selbst pflegen können, wäre vieles einfacher.
Diese derzeitige Definition von Filtern ist ziemlich altbacken aufgebaut und viel zu umständlich und umfangreich für den Alltag, wenn man eigentlich nur einen bestimmten Absender als Spam deklarieren möchte.
Mit Webmail/Roundcube unter webmail.goneo.de sollte es eigentlich möglich sein, bestimmte Absender zu blockieren. Man kann hier vielfältige Möglichkeiten anwenden. Ansonsten liegt dahinter folgendes Problem: Man muss Spam zuverlässig klassifizieren können. Egal, ob mal dies nun mit Maschinenlernmethoden angeht, mit stumpfen Wenn-Dann-Regeln oder mit einer menschlichen Beurteilung.
Besonders bei Plain-Text E-Mails fällt es schwer, Spam von Nicht-Spam maschinell zu unterscheiden. Manchmal kann das sogar nur der Empfänger. Oft ist in den Spam Mails erstaunlich wenig schädlicher Payload. Meist handelt es sich im Text thematisch um Kryptowährungs-Versprechen (schnell und hektisch reich werden) oder um Lifestyle-Medikamente.
Wenn sich weder der Absender (wiedererkannt anhand der E-Mail Adresse) noch der absendende Server zuvor auffällig verhalten haben, müssen weitere Informationen und Signale vorliegen. Eventuell wurden die Adressen oder Server-IPs in der Vergangenheit bereits einmal auf diversen Blacklisten geführt. Dann lässt sich die Einordnung, dass es sich bei einer spezifischen Mail um Spam handelt, mit deutlich geringerer Fehlerwahrscheinlichkeit vornehmen.
Wir kennen die Probleme und arbeiten daran. Für den Moment können wir nur empfehlen, über den Webmailer entsprechende Regeln zu versuchen. Für ganz zoelgerichtete Recherchen müsste man den goneo-Kundendienst kontaktieren, möglichst mit einer Quelltextform der E-Mail, in der auch die Mail-Header zu sehen sind.
Siehe dazu auch https://wiki.goneo.de/e-mail-header?s%5B%5D=mail&s%5B%5D=header
Hallo Markus,
danke für deine umfrangreiche Antwort und die entspr. Erläuterungen.
Ich habe nun im goneo-webmailer noch einmal (diesmal aber im Client-Bereich) eine Regel angelegt, die mir eMails eines bestimmten Absenders direkt in den Spam-Ordner schieben soll.
Ich bin gespannt, ob das nun funktioniert. Gerne berichte ich hier, sobald die nächste Mail von diesem Absender kommt.
LG, Uwe
Die Mails sollten beim Eingang allerdings vom Server bearbeitet werden. Ansonsten müsste man ja den Webmailer erst öffnen, ehe die Mails bearbeitet werden. Vielleicht hat die Regel ein Problem mit dem wahren Absender bzw. der „friendly-from“ Angabe.
Hallo Markus,
danke für Deine Antwort. Leider verstehe ich nicht, was Du damit meinst.
Ich hatte bislang eine Spam- bzw. Löschregel für den besagten Absender im Bereich „Serverseitig“ angelegt.
Das hat aber wie schon erwähnt nicht funktioniert.
Nun habe ich den Absender betreffend eine Spam-Regel (im Web-Mailer heißt das verwirrender Weise „Filter“) im Bereich „Clientseitig“ angelegt und bin gespannt, ob die funktionieren wird.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht weiß/verstehe, was der Unterschied bzw. was die Auswirkungen für „Clientseitig“ und „Serverseitig“ sind.
Clientseitig: Der Webmailer bearbeitet die Regeln.
Serverseitig: der Maileingangsserver wendet die Regeln an.
Filter heißt dies , weil die Mails wie durch ein Sieb laufen und entsprechend der „Sieve“-Konfiguration abgearbeitet werden. Das ist tatsächlich verwirrend. Das haben sicher Techies betextet. ..
Wenn es nicht funktioniert hat, sind die Mails sozusagen durch das Sieb. Eventuell mit den Kriterien experimentieren. Das was als „von:“ erscheint, muss nicht der echte Absender sein. Vielleicht mach Betreff oder Mailtext filtern.
Ich bitte freundlich darum NICHT zu gendern! Es ist sehr wohltuend, dass Ihre Blogbeiträge davon verschont bleiben.
Lasst uns alle einen Beitrag zum Erhalt der deutschen Sprache leisten.
Ps. Goneo ist super! 🙂