Viele beurteilen eine Website zumindest zuerst nach dem optischen Design. Wenn das große Bild im Zentrum der Startseite gefällt, neigt ein großer Teil der Betrachter dazu, zu urteilen, dass es sich um eine „gute“ Website handelt. Die Ästhetik ist wichtig, doch reicht dies nicht, um das Qualitätsmerkmal „gut“ der Website zuzuschreiben. Vor allem soll die Website tun, was sie tun soll, meinen wir.
Viele assoziieren die Qualität einer Website direkt mit dem ästhetischen Äußeren, dem optischen Reiz, den das Browserfenster bietet. Diese affektive Bewertung speist sich hauptsächlich aus der Farbgebung – dem verwendeten Farbschema – der Website und einer Passung zur Thematik, so wie sie der allgemeinen Erwartung entspricht.
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Visuelle Ästhetik
Wesentlich die Eindrücke, die die Fotos vermitteln, insbesondere das große oder übergroße Hauptbild auf der Startseite. Es appelliert idealerweise an Emotionen, die sich aus gelernten Kontexten speisen: Urlaub – Sonne, Strand, Menschen in Badekleidung, Medizin – Rolemodel im Ärztelook mit Stethoskop, weißem Kittel in überbeleuchteten aufgeräumten, sterilen geräumigen Zimmern in weiß. Solche stereotypischen Darstellungen finden sich viele für alle möglichen Lebensbereiche. Hier ist es zunächst das Bild und die Ästhetik des Bildes, das den Ersteindruck der Website prägt.
Was also macht eine gute Website aus? Wofür steht das „gut“ in „gute Website“. Wir bei goneo sind Webhoster. Wir betreiben Rechenzentren und Server, sind Teil des Maschinenraums des weltweiten Netzes. Hier stellen wir die Websites unserer Kunden bereit. Wir designen die Websites nicht, wir liefern sie aus – besser gesagt: Unsere Server tun das.
Allerdings liefern wir sehr viele davon und kennen daher eine große Bandbreite an Websites und Typen von Sites.
Viele, die eine neue Website angehen, vielleicht überhaupt zum ersten Mal eine eigen Site starten wollen, haben bestimmte Bilder im Kopf und streben danach, eine solche stereotype Vorstellung als Website nachzubauen. Im ersten Anlauf wird man scheitern – und das erzeugt Frust. Doch dadurch, dass man ein nettes Farbschema und ein übergoßes attraktives Bild auf die Startseite bringt, gewinnt man keine gute Website.
Was dann?
Die Website tut, was sie tun soll – dann ist alles gut
Ganz runtergebrochen auf das Wesentliche, würden wir eine Website als „gute Website“ bezeichnen, wenn diese das tut, was sie tun soll. Damit überhaut eine Beurteilung möglich wird, muss die Website ein Ziel haben, mindestens eines.
Das Ziel im Sinne von Absicht, warum es die Website geben sollte, lässt sich idealerweise numerisch definieren. Das kann sein: Die Bekanntheit der Organisation erhöhen, Service anbieten, Produkte online zu verkaufen etc. Wenn man es mit der Website schafft, Produkte online zu vertreiben, dann hat die Website ihren Zweck erfüllt – und ist deswegen eine „gute Website“. In Zahlen gesprochen könnte man die Anzahl der Produkte festlegen, die man online in einem bestimmten Zeitraum verkaufen möchte. Schafft es die Website nicht, ist sie vielleicht nicht so gut wie sie sein könnte und sollte verbessert werden.
Es wäre unfair, eine Website als schlecht zu bezeichnen, wenn zum Beispiel ein Verkaufsziel nicht erreicht wurde. Andere Faktoren spielen eine Rolle. Zum einen das Produkt an sich. Es muss schon jemand haben wollen oder brauchen – zu dem Preis, der da aufgerufen wird. Zum anderen müssen User die Seite erst einmal finden und aufrufen. Das wird nicht ohne weitere Maßnahmen, die nichts mit der eigentlichen Website zu tun haben, funktionieren. Die Zufallstreffer werden da nicht ausreichen. Die Site muss beworben werden. Wenn jemand nach einem Begriff im Internet sucht, wofür diese Seite relavant ist, sollte diese Seite als Suchtreffer ausgegeben werden. SEO ist hier das Zauberwort.
Usability und User Experience
Wenn aber die User auf der Website gelandet und dennoch nicht zum Ziel kommen, dann liegt es eventuell an der Usability oder der Nutzererfahrung, englisch: User Experience, kurz „UX“. Auch das trägt dazu bei, dass eine Website zur guten Website wird.
Usability und User experience muss man etwas unterscheiden. Letzteres ist eher eine affektive, also gefühlsmäßige Bewertung, die sehr individuell sein kann. Diese stellt sich ein, wenn ein User oder eine Userin die Website benutzt. Usability hingegen beschreibt Prinzipien, der Benutzbarkeit, die es zu optimieren gilt und nennt objektivere Kriterien wie Selbstbeschreibungsfähigkeit, Erwartungkonformität, Erlernbarkeit, Verständlichkeit.
Unabhängig voneinander sind beide Dimensionen, die Usability und die User Experience nicht. Gute Usability wird zu einem positiven Nutzungserlebnis führen. Das wiederum wird sich auf die qualitative, subjektive Gesamtbeurteilung der Website auswirken. Das kann soweit gehen, dass sich eine positive ästhetische Bewertung einstellt, selbst wenn keine Bilder oder farbsychologisch optimalen Kombinationen gefunden wurden.
Positiv wirkt es sich aus, wenn Userinnen und User effizient zum Ziel kommen, ihr Problem gelöst oder ihren Informationsbedürfnissen entsprochen wird.
Traffic ist relativ
Traffic ist dabei nicht alles und schon gar kein absolutes Qualitätsmerkmal. Je allgemeiner, thematisch offener oder auch nur umfangreicher eine Website ist, desto mehr Userinnen und User werden da landen, weil Links sie auf die Seite gebracht haben, Alerts oder Suchergebnisse. Vielleicht sind diese Besucher eher ziellos, prokrastinierend unterwegs oder auf der Suche nach Unterhaltung und Zerstreuung. Solche Sites finden wir oft. Meist werden diese über Werbung monetarisiert.
Websites, die für Unternehmen oder Organisationen anderer Art entstehen, die einfach nur Präsenz bieten wollen, so dass sich suchende Besucher informieren können, werden kaum in diese Sparte fallen. Deren Traffic dürfte dadurch entstehen, dass Leute hier etwas finden, was ihr Problem löst und ihnen die Information gibt, nach der sie suchten.
Lässt sich eine gute Website aufbauen, wenn man es alleine versucht, im Do-it-Yourself-Verfahren?
Die Zeiten, in denen sich angehende Webseitenbetreiber eher experimentell genähert haben, sind vorbei. Heute steht bereits am Anfang fest, welche Art Website entstehen soll. Seinerzeit, als die Technologie noch neu war, wollten viele zunächst mit HTML, PHP und den Tools zurechtkommen und sehen, was machbar ist.
Am Anfang unbedingt den Impuls vermeiden, sich nur an der Optik zu orientieren
Heute streben viele nach der „perfekten“ Website und orientieren sich an Konkurrenten oder an Seiten, denen man im Web begegnet. Wie schafft man es als Einzelkämpfer, hier erfolgreich dabei zu sein?
Nach jahrzehntelanger Entwicklung stehen heute sehr leistungsfähige Content Management Systeme wie WordPress oder Joomla bereit, die unter einer quelloffenen Lizenz veröffentlicht sind. Open Source bedeutet, die Nutzungslizenz ist unentgeltlich verfügbar. Es entstehen also keine Kosten. Wenn man Content Management System sagt, unterschätzt man die Power dieser Werkzeuge. Es wird damit nicht nur der Inhalt einer Website erstellt und verwaltet, sondern auch als sehr attraktive Website ausgegeben.
Nutzt man also ein Tool wie WordPress richtig, bekommt man auch gute Websites hin, selbst wenn die eigene Web-Erfahrung noch ausbaufähig ist. Bei goneo lässt sich WordPress schnell und einfach installieren, indem man als Webhosting-Kunde das clickStart-Feature benutzt. Auch andere Webanwendungen sind damit schnell aufgesetzt.
Links
Facetten visueller Ästhetik
Moshagen, M. & Thielsch, M. T. (2010). Facets of visual aesthetics. International Journal of
Human-Computer Studies, 68(10), 689-709. doi:10.1016/j.ijhcs.2010.05.006
http://www.thielsch.org/download/paper/moshagen_2010.pdf
Weiteres Material: http://www.meinald.de/publikationen/
Bewertungsperspektiven auf Websites
Eva-Maria Jakobs
Hallo Markus.
In vielen Punkten stimme ich dir zu. Neben der Bedienbarkeit würde ich noch den Content ergänzen. Eine Website mit guten Inhalten wird häufiger besucht, da sie einen echten Mehrwert bietet.
LG
Andi