Das Content Management System, das heute von den meisten Webseitenbetreibern verwendet wird, war einst ein Tool für Blogger: Inzwischen sind rund 40 Prozent aller Websites auf WordPress aufgebaut. Die Grenzen zwischen den Typen Blog und allgemeine Website verwischen immer mehr.
Ein Blog war eigentlich eine chronologische Abfolge von Beiträgen, oft meinungsbildend angelegt, sortiert von neuer bis älter. Websites für Unternehmen oder andere Organisationen waren eher statisch und veränderten sich selten. Das ist heute anders. Websites brauchen aktuelle Elemente, Blogsites haben auch viele statische Inhalte.
Nur: Wie fängt man an, wenn man ganz am Anfang steht und die erste Website starten will?
Es begann mit einem Blog
Mit einer blogartigen Seite anzufangen, kann für Webseitenbetreiber, die noch nicht so viel Erfahrung gesammelt haben, ein guter Anfang sein. Es sind andere Szenarien denkbar. Im Extremfall kann man mit einem einfachen Texteditor HTML-Code selbst erstellen.
HTML (Hypertext Markup Language) ist die Sprache des Word Wide Webs. Jeder Browser braucht HTML-Code, der interpretiert und im Fernster angezeigt wird. Diesen HTML-Code bekommt der Browser von einem Server auf Anforderung geliefert. Das passiert im Hintergrund, wenn man einen Domainnamen (eine Internetadresse) oder ein konkretes Webdokument (mittels URL, Unique Resource Locator) aufruft.
Natürlich kannst du HTML-Dokumente einzeln erstellen. Dies ist aber sehr mühselig. Diese Arbeit übernehmen Content Management Systeme. Üblicherweise erzeugen diese Systeme den HTML-Code für die Browser erst beim Aufruf, sozusagen dynamisch. Das geschieht auf dem Server durch Technologien wie PHP (Hypertext Pre Processor, früher: personal home page tools ). Die Sprache PHP, deren Code man in HTML-Dokumente einbetten kann, stellt Befehle und Funktionen bereit, die der Server ausführt. Auf dieser Basis funktionieren Content Management System wie WordPress, Joomla, Drupal, TYPO3, die in PHP geschrieben sind.
Die Einstiegshürden sind dank fertigen Systemen wie WordPress heute sehr niedrig. WordPress lässt sich schnell und einfach installieren. Der technische Aufwand ist gering. Dafür genügt ein Webhosting-Paket für 2,99 Euro im Monat (goneo Webhosting Start ).
Auf diesem Webhosting-Paket wird der Code von WordPress aufgespielt. Für den Betrieb braucht man noch eine Datenbank, in der die eigentlichen Inhalte gespeichert sind. Bei goneo verwenden wir MySQL. Um den Setupprozess noch schneller zu gestalten, gibt es bei goneo ein Feature namens clickStart. Damit wird WordPress automatisch installiert und die Datenbank angebunden. In wenigen Minuten ist das Content Management betriebsbereit. Damit ist das Technische erledigt.
Eigener Domainname
Ein Blog brauchst du eine eigene Domain. Für die Wahl eines geeigneten Domainnamens gibt es mehrere Strategien. Wenn man einen eingeführten Namen hat, empfiehlt es sich, diesen auch als Domainnamen zu nutzen – oder eine sinnvolle Variation davon. Den Domainnamen kurz zu halten, ist ebenfalls von Vorteil. Der Name soll sich einprägen. Es ist trotz Suchmaschinen wichtig, für Wiedererkennbarkeit und Erinnerbarkeit zu sorgen. Bei Abkürzungen, die nicht allgemein üblich sind, sollte man vorsichtig sein. Wichtig ist auch, keine Markennamen, die geschützt sind, zu verwenden.
Domainnamen bestehen aus mehreren Teilen, die Ebenen (engl. levels) genannt werden. Daher spricht man von „Top Level Domain„, wenn man die Endung meint, nach dem Punkt auf der rechten Seite, also beispielsweise „.de“ oder „.com“
Domainnamen müssen internetweit – als weltweit – eindeutig sein. Domainnamen werden registriert, wobei unterschiedliche Betreiber der Top Level Domains – Registries genannt – zuständig sind. Für „.de“ ist das eine Organisation namens Denic mit Sitz in Frankfurt am Main.
Daher sind Domainnamen nicht beliebig wechselbar. Bei jeder Neuregistrierung verlangt die zuständige Registry erneut Gebühren. Diese sind je nach Top Level Domain und Registry unterschiedlich hoch.
In Deutschland sind Domainnamen mit der Endung „.de“ am häufigsten anzutreffen, da „.de“ die offizielle Länderdomain für Deutschland darstellt. Jedes Land hat eine offizielle Länderdomain, für die das jeweilige Land eigenständig Registrierbedingungen oder Kosten festlegen kann. Dies wird je nach Land und Gesellschaftsmodell unterschiedlich gehandhabt.
Es hat sich bewährt, die Sprache der Inhalte mit der Domainendung, also der Top Level Domain zu signalisieren. Unter einer Domain wie etwa „helikopter-blog.de“ darf man Inhalte in deutscher Sprache über Hubschrauber erwarten. „helicopter-blog.com“ würden potentielle Leser mit englischen Texten und Inhalten mit USA-Bezug assoziieren.
Das ist wichtig, wenn man bedenkt, dass viele oder sogar die meisten User über einen Suchbegriff zu deinem Blog kommen werden und nicht über die Direkteingabe der Domain. Das heißt: In der Suchergebnisliste zu einem gesuchten Begriff taucht – und das wäre schon ein Riesenerfolg – an prominenter Stelle die URL deines Blogs als Treffer auf. Nun muss der suchende User entscheiden, welchen Treffer er für relevant hält und welchen Treffer er klickt. Sucht er nach deutschen Inhalten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er der .de – Variante den Vorzug gibt. Sucht er nach kommerziellen Angeboten in englischer Sprache wird er den Treffer mit .com als Top Level Domain zuerst anklicken. Daher wäre es suboptimal, englische Texte unter einer .de Domain zu veröffentlichen.
Neben den Länderdomains gibt es generische Top Level Domains wie „.com“, „.net“, „.org“ und viele, viele weitere. Nur vergleichsweise wenige sind speziellen Nutzergruppen vorbehalten. Beispiele sind „.edu“, „.mil“, „.gov“ für amerikanische Bildungseinrichtungen beziehungsweise das US-Militär oder Institutionen der US-Registrierung.
Zudem ist es seit einiger Zeit möglich, völlig neue Top Level Domains einzuführen. Das Verfahren läuft über die internationale Organisation ICANN. Da dies mit hohen Kosten verbunden ist, wagen nur größere Konzerne die administrativen und technischen Prozeduren für den Betrieb einer eigenen Top Level Domain zu durchlaufen. Amazon und Google gingen diesen Weg, um eigene Dot Brand Domains aufzusetzen, andere haben Anträge eingereicht, zogen sie aber wieder zurück oder nutzen die Domain nicht.
Neue Top Level Domains wie „.xyz“, die erst vor einigen Jahren eingeführt worden sind, kämpfen noch immer mit dem nötigen Bekanntheitsgrad. Nur wenn der Domainname komplett, mit dritter, zweiter und erster Ebene wie „www.ich-kenne-das.de“ als vertrauenswürdig erscheint, klickt der User oder die Userin darauf. Vertrauen wird durch Bekanntheit begünstigt.
Was soll ich schreiben?
Es gibt viele User, die instinktiv das Gefühl haben, dass eine eigene Website sinnvoll, wichtig oder sogar notwendig wäre. Und dennoch schrecken sie vor der Realisierung zurück.
Die Fragen, was man denn auf die eigene Website schreiben sollte und wen das denn interessieren soll, werden recht oft gestellt. Und nicht beantwortet.
Vielleicht ist es sinnvoll, die Frage umzudrehen: Was und wen möchte ich mit meiner Website erreichen? Jede Website sollte ein Ziel haben, einen nachvollziehbaren Grund, warum sie existiert. Idealerweise weißt du konkret, wer, welche Zielgruppe mit dieser Website angesprochen werden soll, für wen sie interessant sein muss.
Blogger oder Bloggerinnen wenden sich oft an Gleichgesinnte. Sie schreiben über ihr Hobby, ihre Gedanken, ihre Einstellung oder sind Experte in einem bestimmten Nischenthema. Die Inhalte entstehen aus dem eigenen Interesse heraus oder aus der Inutition, aus eigenen Ideen. Die Einzelbeiträge werden meist mit Schlagwörtern oder Kategorien versehen und chronologisch untereinander dargestellt, wobei der neuste Beitrag oben steht. Blogs werden oft von einer gewissen Aktualität der Themen getrieben.
Dennoch gibt es ein paar wichtige Punkte:
- eigenes Thema finden
- Eigene Inhalte erstellen und nicht so viel re-posten
- Fokussiert bleiben – die LeserInnen haben Erwartungen
Anfangs geht es darum, das Thema zu finden und zu begrenzen. Nicht Allerweltsthemen sollten in deinem Blog erscheinen, sondern Meldungen oder Statements zu einem eng begrenzten Bereich, in dem du dich sehr gut auskennst, idealerweise besser als jeder andere. Du willst Informationen präsentieren, die niemand sonst in dieser Art geben kann.
- sei echt – die UserInnen entdecken Fakes schnell
- laut aussprechenm was du gerade schreibst – weiterscheiben und erst später Änderungen vollziehen
- locker schreiben – keine Angst vor informeller Schreibe
- widerstehe der Verlockung, andere Autoren zu imitieren
Es geht um eine Natürlichkeit und Präsentation der Fakten oder Meinungen. Du prüfst so, wie nachvollziehbar oder kohärent die Abfolge von Argumenten ist. Der nächste Schritt wäre dann, bei Zweifeln im Text Korrekturen vorzunehmen.
- schreibe nach Plan – was wird wann und wie veröffentlicht
- halte dich an den Plan – UserInnen gewöhnen sich an den Rhythmus und warten auf neue Beiträge
- mach es den LeserInnen leicht, zu kommentieren – ohne, dass sie sich erst registrieren müssen
- antworte auf Kommentare und Zuschriften per E-Mail
- sei nett in deinen Reaktionen
Auch wenn viele UserInnen über die Suchmaschinen kommen werden, Social Media ist wichtig. Du benötigst visuelles Material
- Bilder – Smartphone oder DSLR Kamera, das ist heute fast egal
- Videos – produziere Anleitungs- oder Erklärvideos
- (Info-) Grafiken – Menschen mögen große Zahlen – schreibe also 2.000.000 statt zwei Millionen im Z.D.F.-Style : Zahlen, Daten, Fakten hübsch visuell aufbereitet
Tease, Tease, Tease – Promote, Promote, Promote
Wir empfehlen, die ausführlichen Inhalte nur auf dem eigenen Blog zu posten und diese Beiträge auf Facebook, Twitter, Instagram zu teasen und zu promoten. Dies sollte so geschehen, dass der Charakter des Netzwerks bedient wird (Instagram für Bilder, Youtube für Videos, Facebook für shareable Elemente in optimaler Bild/Text-Kombination). Auch im echten Leben bieten sich Netzwerkeffekte:
- besuche einschlägige (Online-)Events
- verlinke andere Blogger mit passenden Inhalten
- hinterlasse Kommentare unter Posts auf anderen Blogs
- schreibe den AutorInnen, um tragfähigeren Kontakt herzustellen
- folge ihnen auf Instagram, Twitter und dort, wo es Sinn ergibt
- gehe zu Blogger-Treffen
- biete anderen Bloggern an, einen Gästebeitrag zu schreiben
- übe ein, wie du die Inhalte deines Blogs in maximal drei Sätzen erklärst – perfektioniere diesen Elevator Pitch
>> Hier findest du eine Infografik auf Pinterest
Relevanter Content: Inhalte für Websites von Non-Profit-Organisationen, Unternehmen, Vereinen
Im Bereich der Unternehmenswebsites oder Sites für Vereine beziehungsweise Non-Profit-Organisationen dauern die Überlegungen meist länger. Oft beginnen die Inhaltsplanungen bei „Wir über uns“, „Was wir machen oder anbieten“ oder „Wo wir sind“. Sie Website ist flexibel. Sie kann jederzeit geändert und ergänzt werden. Das ist der Vorteil gegenüber eines gedruckten Flyers. Wichtig ist, dass die Website eine Struktur bekommt, vier oder fünf Kategorien unter der dann einzelne, längere Beiträge zu finden sind. Diese sind dann über ein Menü zugänglich.
Auch bei dieser Gattung ist Nachvollziehbarkeit und Lesefreundlichkeit wichtig. Es gibt einige theoretische Modelle, mit der sich die Verständlichkeit eines Textes bemessen und somit optimieren lässt. Ein solches Tool findest du auf wortliga.de.
- Unternehmen positionieren
- Kundenfragen beantworten
- keine fremden Bilder, keine fremden Texte!
- Rechtliche Vorgaben beachten:
– Vollständiges im Impressum laut Mediengesetzen (Landesrecht; es hängt also davon ab, wo du deinen Firmensitz hast)
– Datenschutz einhalten, laut Datenschutzgrundverordnung
Manchmal haben User Bedenken wegen dieser rechtlichen Rahmenbedingungen. Allerdings gelten diese auch für Präsenzen in Social Media Plattformen. Dort kommen dann noch weitere kritische Punkte hinzu, etwa die Datenschutzproblematik. Wer also darauf setzt, auf der sicheren Seite zu stehen, ist mit einem Hosting-Account besser bedient.
Ein Blog besteht nicht nur aus Text
Verwende Fotos (anfangs auch aus dem Smartphone), Videos mit How-to-Anleitungen oder auch eigenen Kreationen wie Infografiken. Bilder lassen sich auch durch kostenlose Tools wie The Gimp oder auch mit dem Onlinetool Pixlr bearbeiten. Die Beiträge sollten leicht zugänglich sein und nicht hinter einer Login-Barriere versteckt werden.
Der eigene Onlineshop
Bei einem Onlineshop geht es hauptsächlich um die optimale Darstellung von einzelnen Produkte, die direkt bestellt und gekauft werden können. Für E-Commerce-Anwendungen gibt es eine Reihe von Systemen, die in der Funktionsweise Content Management System ähnlich sind.
Insgesamt ist ein Shop wegen vieler formaler Punkte etwas aufwendiger in der Erstellung. Das Setup ist sehr vom Produkt bzw. dem Angebot an Produkten oder der Dienstleistung abhängig. Zudem musst du dich um vielerlei wettbewerbsrechtliche Vorschriften und Verordnungen kümmern, die die von Branche zu Branche variieren.
Die einfachste Variante, um einen eigenen Onlineshop zu realisieren, ist wahrscheinlich WordPress mit dem Plugin WooCommerce.
Webhosting : Höherer Tarif, mehr Leistung, mehr Komfort
Webhosting-Pakete unterscheiden sich sichtbar im Preis, aber auch in der Ausstattung mit Speicherplatz, Inklusivdomainregistrierungen und Leistung.
Das macht sich auch beim Editierkomfort bemerkbar, denn dieser hängt mit der zur Verfügung stehenden Serverleistung zusammen. Mit einem teureren Tarif lässt sich flotter und effizienter arbeiten.
Wir empfehlen kleine Hostingpakete wie goneo Webhosting Start zum Ausprobieren. Für Blogs mit vielen Besuchern sollte man von Anfang an einen Tarif wie Webhosting Profi oder Premium wählen, denn hier sind die CPU- und RAM-Ressourcen des Servers für dich als Kunden immer reserviert. Außerdem ist die Königsformel „eine Domain – eine IP – eine Website“ mit diesen Tarifen umsetzbar. goneo Webserver Business M kostet nur 13,95 Euro im Monat.
Alternativen zu WordPress
Natürlich gibt es Alternativen. WordPress ist weit verbreitet und hat eine lange Geschichte. Daher sind am Horizont einige neue Entwicklungen und Abspaltungen abzusehen. Es wird vielleicht in naher Zukunft leichtgewichtigere, reduzierte Blogsysteme geben, die sich stark auf das einfache Bloggen konzentrieren und nicht die Funktionsvielfalt von WordPress abdecken.
Solange diese Systeme auf der Skriptsprache PHP und dem Datenbanksystem MySQL basieren, kannst du deinen goneo Hosting Account verwenden. Zur Zeit halten wir WordPress auch für Blog-Einsteiger für eine gute Wahl.
Fazit
So wächst die Nutzergemeinde deines Blogs
Einen eigenen Blog und damit eine eigene Website zu starten, ist recht einfach und preiswert. Wichtig ist, gleich nach dem Blogstart ans Wachstum zu denken. Wichtig ist regelmäßige Aktualisierung mit neuen Inhalten und der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zu den Usern und Userinnen. Sie gewöhnen sich an den Rhythmus und erwarten zum gegebenen Zeitpunkt frische Inhalte.
Königsweg Community: Die Userschaft pflegen
Wer es schafft, eine eigene Community um seinen Blog herum aufzubauen, hat schon die nächste Ebene erreicht. Um das zu schaffen, sollte man E-Mails und Kommentare beantworten, ein Folgen der Beiträge und des Blogs möglich machen und externe Quellen nutzen: Sei bei Network-Events dabei, verlinke andere Blogs, kommentiere dort passende Beiträge und perfektioniere deinen „Elevator Pitch“: In wenigen Sekunden und mit möglichst wenigen Worten muss jedem der Sinn und Zweck deines Blogs vermittelbar sein.
Hallo Markus,
danke für den informativen Artikel! Das ist wirklich hilfreich für den Anfang. Die Riesen-Herausforderung ist dann das Content-Marketing und die regelmäßige Ideenfindung. Und die genaue Einhaltung der DSGVO. Eine spannende Aufgabe! Viel Spaß allen Blogger:innen!