Als Webhoster werden wir oft auch gefragt, mit welchem Budget man denn rechnen müsste, um eine Website zu erstellen. Eine Antwort, die uns naturgemäß sehr leicht fällt. ist die Kosten für den Betrieb der Website zu beziffern: Bei goneo ist man ab 2,95 Euro pro Monat dabei. So viel kostet das Webhosting-Paket goneo Webhosting Start, das bereits alle Features und Tools beinhaltet, um eine dynamische Website zu erstellen und zu betreiben, auch auf Basis von WordPress oder Joomla.
Für den Fall, dass man diese Website nicht selbst erstellt, muss man auch (einmalige) Erstellungskosten in Betracht ziehen. Wenn man zusätzlich auch Webseiten-Pflege und Contenterstellung in andere Hände gibt, muss man auch diese Kosten mit einbeziehen. Aber nun mal „Butter bei die Fische!“. Was kostet denn nun die Neuerstellung einer Website oder ein Redesign?
Herausforderung: Die Kosten für die Erstellung einer Website oder eines Redesigns ermitteln
Gerade am Anfang sind viele recht ratlos, wenn es vielleicht im Rahmen einer Businessplanung darum geht, die Kosten für den Aufbau einer Website zu beziffern. Am einfachsten sind tatsächlich die Hostingkosten zu benennen, denn diese ergeben sich aus dem gewählten Tarif, der oft wie auch bei goneo als „Paket“ bezeichnet wird, gelegentlich auch als „Plan“ (im angloamerikanischen Bereich ist diese Bezeichnung üblich).
Einfach: Technische Kosten können leicht abgeschätzt werden
Man wird als jemand, der den Markt sondiert, feststellen, dass sich die Einstiegskosten so um 3 bis 10 Euro pro Monat bewegen. Für dieses Geld bekommt man eine oder mehrere Domainregistrierungen, die Möglichkeit, ein SSL-Zertifikat an die Domains zu binden, Webspace mit PHP-Unterstützung und Zugriff auf Datenbanktechnologie wie MySQL. Als Sahnehäubchen bekommt man E-Mail-Postfächer und Speicherplatz für Mails mit dazu.
Hosting – also die Möglichkeit, eine eigene Site im WWW zu betreiben – ist in Deutschland sehr, sehr günstig. Webseitenbetreiber in anderen Ländern werden stärker zur Kasse gebeten und unterliegen viel mehr Restriktionen als hierzulande. Nicht zufällig sind inzwischen über 16 Millionen .de-Domains (Länderdomain für Deutschland) registriert. Damit liegt die .de-Domain nach Registrierzahlen auf Platz 3 weltweit hinter der globalen .com-Domain und der chinesischen .cz-Domain.
Mehr Infografiken finden Sie bei StatistaKlar, nicht hinter jeder .de-Domain steht eine Website. Dennoch gestattet diese Statistik eine Einschätzung der Bedeutung von Websites in der öffentlichen Kommunikation, besonders, wenn man diese Zahlen in Beziehung zu den Bevölkerungsgrößen setzt. Dass das wirtschaftlich boomende China Deutschland von Position zwei in der Domainstatistik verdrängt hat, scheint angesichts der ökonomischen Dynamik der letzten Jahre im asiatischen Raum nahe zu liegen. Was sich an Websites hinter den vielen .cn-Domains verbirgt, bleibt für uns in Europa nahezu im Dunkeln. .cn-Domains sind in China in der Regel ohne Filterung aufrufbar. Allerdings ist bekannt, dass in China Privatleute keine Domains registrieren können und Blogger sich registrieren lassen müssen.
Erfahrungswerte: So erstellen goneo-Kunden ihre Website
Es zeichnet die Kunden von goneo aus, dass die meisten von ihnen die Website selbst erstellen und selbst weiterentwickeln. Das haben wir im ersten Halbjahr 2019 in einer breit angelegten Umfrage ermittelt.
Mehr zu den Ergebnissen dieser Umfrage unter Webseitenbetreibern hier.
Für alle, die nicht die eigene Zeit aufwenden, um eine Website zu erstellen, bleibt die Frage interessant, wer als Webseitenersteller in Betracht kommen könnte. Das sind Freelancer (Freiberufler mit entsprechenden Fähigkeiten), kleinere und größere spezialisierte Webagenturen oder eine Agentur, die sich als Full-Service-Dienstleister im digitalen Bereich oder E-Commerce-Bereich bezeichnet.
Kostenpunkt: Breite Spanne, die mit der Größe der ausführenden Agentur zusammenhängt
Die Grenzen zwischen den Typen sind fließend. Freelancer arbeiten gelegentlich im losen Verbund mit anderen Einzelkämpfern, um ein breiteres Spektrum an Skills anzubieten und zwischen großen und kleinen Agenturen gibt es keine allgemein zu ziehende Grenze. Dennoch unterscheiden sich die Kosten, die man einkalkulieren muss, um bei einer dieser Organisationen eine Site erstellen zu lassen, offenbar danach, wie groß dieses Unternehmen ist.
Orbitmedia ist eine größere Agentur in den USA mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Portfolio einschließlich Werbung, E-Commerce, Videoproduktion und Web Design. Elf bis 50 Personen arbeiten da in verschiedenen Rollen (siehe https://www.crunchbase.com/organization/orbit-media-studios#section-locked-charts)
In diesem Beitrag geht der Autor von einer Spanne von 1.000 bis 100.000 US-Dollar an Kosten aus, je nachdem, wo man die Seite erstellen lässt. Aktuell liegt der Umrechnungskurs Dollar zu Euro bei 1 : 1,11. In der Größenordnung sind die Beträge also fast identisch. Zur Übersicht hier die Schätzung an Kosten, die die amerikanische Agentur veröffentlicht hat:
Für ganz kleines Geld bieten sich sogenannte DIY-Tools an (DIY steht für Do it yourself). Das sind im wesentlichen Homepagebaukästen, also Software-as-a-Service-Tools, mit denen man eine eigene Website online bringt. Dabei generiert der Nutzer die Seite aus einem Vorlagenset heraus und fügt eigene Texte und Bilder hinzu. Einige Elemente wie die Farben oder Textgrößen können in gewissen Grenzen ausgewählt werden.
Ab 1.000 US-Dollar ist es möglich, einen Freelancer (Freiberufler) mit der Erstellung einer Website zu beauftragen. Ab 5.000 Dollar kann man bei einer kleineren Agentur anklopfen. Größere Agenturen wachen ab einer Auftragsgrößenordnung von vielleicht 25.000 Dollar auf. Geht man zu einer renommierten Digitalagentur, die vielleicht für erfolgreiche Projekte bekannt ist, sollte man eher schon mit sechsstelligen Beträgen kalkulieren. So zumindest die Einschätzung von Orbitmedia.
Im Grunde dürften diese Größenordnungen auch für den deutschen oder europäischen Markt gelten.
Komplexität: Je individueller und aufwendiger, desto teurer
Bei dieser Analyse darf man aber nicht übersehen, dass die Kosten zwar mit der Größe der beauftragten Firma zusammenhängen, allerdings ist es nicht die Unternehmensgröße an sich, die die Kosten bestimmt. Es sind die umgesetzten Anforderungen, die hier zum Tragen kommen. Entscheidend ist, wie komplex oder umfangreich das Webprojekt ist, ob bestimmte Features eingebaut werden müssen, für die es keine fertige Lösung gibt und die programmiert werden müssen und welche Freiheitsgrade bei der Umsetzung eines eigenen Designs zugelassen werden.
So ist ein Freelancer selten in der Lage, eine komplexe Webanwendung oder Website selbst zu generieren. Zu viele spezialisierte Skills sind dafür erforderlich. Ein Webdesigner ist eher Frontend-affin, kümmert sich um das Look & Feel, die Userexperience, um die Usability und nicht zuletzt um die Ästhetik. Ein Backend-Programmierer ist hat sein Augenmerk auf der Umsetzung der Business-Logik, kann komplexe Abläufe automatisieren und externe Datenbanken anbinden. Es ist selten, dass man Allrounder findet, die ein entsprechend breites Set an Fähigkeiten bieten.
Daher wird man Freelancer dann beauftragen, wenn die Anforderungen sehr gut definiert sind und mit verfügbaren Skripten abbildbar sind. Das gilt insbesondere dann, wenn der Auftragnehmer den Inhalten hohe Bedeutung zumisst, nicht jedoch die Präsentation einer wirklich einzigartigen Website als Teil der umfassenderen Marketingstrategie als Ziel hat.
Der Freelancer wird zur Umsetzung ein Open-Source-System wie WordPress oder Joomla vorschlagen, um die Website zu erstellen. Im Minimalfall greift man auf ein fertiges Template (bei WordPress heißen diese Theme) zurück und fügt vom Kunden geliefertes Inhaltsmaterial passend ein. Durch Erweiterungen lässt sich die eine oder andere Möglichkeit realisieren, ohne dass Code geschrieben werden muss. Eine solche Website bekommt man ohne weiteres für 1.000 bis 2.500 Euro.
Sollte Code programmiert werden müssen – und dies ist schon der Fall, falls irgendwelche Schnittstellen (APIs) angesprochen werden sollen – wird es deutlich teurer. Meist rechnen Programmierer nicht pauschal ab, sondern pro Zeiteinheit (Tage oder Stunden).
Das Projekt muss also vorher geplant und besprochen werden, so dass ein Kostenvoranschlag erstellt werden kann. Auch dieses Vorarbeiten müssen bezahlt werden. Bei dieser Art von Projekten entsteht immer ein gewisses Risiko. Möglicherweise trifft man auf Schwierigkeiten, die man vorher nicht absehen konnte. Hier dürfte sie Sphäre von mittelgroßen bis großen Webdesignagenturen liegen. Damit liegen wir in einem Preisbereich ab 5.000 Euro.
Je exotischer die Plattform ist, das heißt je innovativer oder reicher an Features die zugrunde liegenden Rahmentechnologien sind, desto aufwändiger wird die Umsetzung des Projekts. Setzt man auf PHP und ein wenig Javascript, wird man viele Entwickler finden, die dieses Skillset mitbringen. Wer jedoch speziellere Frameworks in Betracht zieht, sich vielleicht nach Leuten, die sich mit Node.js oder React auskennen, um eine eigene und prägende Userexperience zu bieten. Solche Spezialisten arbeiten oft für größere Agenturen, die ein ein entsprechendes Gehalt zahlen können. Das wirkt sich natürlich auf den Endpreis aus.
Entscheidend ist bei der Kostenplanung, was die Website denn eigentlich leisten soll. Ist sie Teil des Brandmanagements im Marketing, dann verfolgt man damit eventuell Reichweitenziele oder möchte die Bekanntheit steigern. Hilfreich ist es dann zu überlegen, was man theoretisch mit anderen Marketingmaßnahmen an Kosten erzeugen würde, um gleiche oder ähnliche Effekte zu erreichen. Hat man einen vernünftig begründeten Wert ermittelt, kann man Kosten und erwarteten Nutzen im Rahmen einer RoI-Betrachtung gegenüberstellen. RoI steht für Return on Investment.
Komplizierter wird es, wenn man zusätzliche Kosten abschätzen will, die ein Reichweiten- oder Bekanntheitsziel zu erreichen helfen. Eine Website ins Netz zu stellen, wird nicht ausreichen. Es sind zusätzliche Anstrengungen nötig, um User mit der Website in Kontakt zu bringen. Klassischerweise wird man SEO-Anstrengungen unternehmen oder auch Content-Marketing-Strategien verfolgen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Dies sind jedoch keine Einmalaktionen, sondern Teil des regulären Marketingprozesses.
Fazit
Die technischen Voraussetzung zum Betrieb einer Website lassen sich also gut benennen. Nicht mehr so transparent ist die Situation, wenn es um den Inhalt un die Präsentation von Inhalten geht. Auch hier haben sich zwar einige Standards herausgebildet, doch das Preisgefüge ist wesentlich komplexer.