Einschlägige Websites und die Onlineausgaben vieler Computerfachzeitschriften meldeten es bereits: Ein beliebter Gratis-Onlinespeicherdienst mit Sitz in den USA schränkt den Service für den Basisdienst ein. Künftig soll man nur noch mit drei Geräten auf ein Dropbox-Konto zugreifen können. Das ist nicht immer besonders praktisch. Es gibt natürlich Alternativen.
Onlinespeicherdienste – auch gerne Cloudspeicher genannt – sind für viele Situationen gut: Man ist unterwegs und darauf angewiesen, Zugriff auf wichtige Dokumente zu haben. Oder man möchte Texte, Bilder, Videos mit anderen Nutzern teilen oder gemeinsam bearbeiten.
Viele haben sich daran gewöhnt, schnell mal ein Dokument „in die Cloud zu schieben“. Dann kann man mit jedem Browser an jedem PC darauf zugreifen indem man sich einfach einloggt – oder man nutzt das Smartphone. Nun ist die Nutzung bei Dropbox auf drei Geräte begrenzt. Das kann eine lästige Einschränkung sein.
Altuser können zwar mehr als drei Geräte verwenden, aber nun keine anderen mehr für die Nutzung hinzufügen. Neuuser unterliegen der Drei-Geräte-Regel.
Was tun?
Zunächst ist es ohnehin nicht jedermanns Sache, eigene Dokumente oder private Bilder zu einem Dienst zu laden, von dem man nicht weiß, wie und wo die Daten gespeichert werden.
Dass ein Gratisanbieter mit mehr oder weniger sanften Druck versucht, die Nutzerm die bislang kostenlos Speicher belegen, zu zahlenden Kunden zu konvertieren, ist eigentlich auch erwartbar und ohne Zweifel verständlich.
Doch wenn ohnehin eine Entscheidung ansteht, nämlich mit der Einschränkung zu leben, für den Dienst zu bezahlen oder die Lösung zu ändern, liegt es nahe auch nach Alternativen zu suchen.
Die gibt es.
Im Open Source Bereich sind zwei Webanwendungen relevant: ownCloud und Nextcloud. Man installiert eine dieser Anwendungen auf einem Webhostingaccount oder einem LAMP-Server und schon hat man Funktionalitäten wie sie Dropbox bietet: Einfaches Hochladen über den Browser oder über ein Tool im Betriebssystem, Teilen von Dateien oder Ordnern mit anderen Usern, eventuell mit Einschränkungen.
Diese Grundfunktionalitäten liefern ownCloud und Nextcloud. Beide Anwendungen sind sich ohnehin sehr ähnlich. Der Grund dafür ist, dass Nextcloud aus onwCloud hervorgegangen ist. Hier haben sich die Entwicklerteams vor einiger Zeit aufgespaltet und gingen getrennte Wege.
Beide Anwendungen lassen sich durch Erweiterungen gezielt mit Funktionen ergänzen. So kann man auch mehrere Installationen miteinander verbinden und extern Speicher anbinden, z.B. AWS S3 und viele andere. Verlockend klingt auch die Möglichkeit, offene freie Communities einzubinden, etwa friendica, diaspora oder Mastadon. Eine entsprechende Erweiterung wird bereits für Nextcloud getestet und befindet sich im Alphastadium.
So nutzt du eine eigene Cloud
Registriere ein Webhosting-Paket. Idealerweise nicht das kleinste. Achte auf genügend Webspace. Empfehlenswert wäre z.B. goneo Webhosting Profi mit 50 GB Speicher. Beide Opensource Anwendungen benötigen PHP, was bei goneo kein problem ist und idealerweise MySQL.
- Installiere dann die Anwendung auf diesem Webspace. Bei goneo geht das ganz fix mit dem clickStart Feature. Damit kannst du alle möglichen Webanwendungen schnell installieren. Ein eigener Domainname lässt sich auch registerieren (inklusive). Auch E-Mail-Dienste sind im Paket mit drin.
- Richte dir deinen Onlinespeicher ein so wie es für dich am besten passt. Wenn du willst kannst du auch eine eigene Website erstellen oder einen Blog beginnen.
- Nutze falls erwünscht die entsprechenden Android- oder IOS-Apps, um auch mit dem Smartphone oder Tablet auf den Datenbestand zuzugreifen.
50 GB sind kostenfrei?
Nein. Sie sind nicht kostenfrei. Insgesamt bietet das Hostingpaket, auf dem OwnCloud aufgesetzt werden kann, 50 GB. Das Paket goneo Webhosting Start kostet 2,99 Euro im Monat. Man kann aber auch größere Pakete nutzen.