Offenbar haben viele WordPress-User Gesprächsbedarf. Matt Mullenweg, WordPress-Mitbegründer und seit einiger Zeit wieder Entwicklungschef von WordPress hat in einem Post angekündigt, persönlich ein offenes Ohr anbieten zu wollen:
A number of folks have requested an opportunity to connect more directly on where we’re at in the 5.0 process, or share their point of view on where we’re going. In the spirit of getting as many inputs as possible, I’ve opened up 24 office hours slots Thursday through Sunday. […]
The sessions will be 15 minutes (even though it says 20 on the calendar) so I get a chance to connect with as many people as possible. I’m looking forward to it!
So hat sich Mullenweg 15 Minuten dauernde Zeitfenster freigeschaufelt, um zuzuhören, was die Nutzer im Vorfeld der Veröffentlichung von WordPress 5.0 bewegt.
Seit gestern und noch bis Sonntag sind offenbar allerdings alle Slots belegt, wie die die Calendly-App zeigt:
Unterdessen hat Mullenweg auf seiner persönlichen Domain ma.tt einen Frage-Antwort-Beitrag veröffentlicht.
Natürlich gibt es Kontroversen und Nutzer stellen die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Gutenberg-Idee. Wieso überhaupt ein grundsätzlich neuer Editor und was soll das mit den Blöcken?
Vor dem Hintergrund der Antwort auf diese Fragen wird klar, wohin WordPress steuert. Gutenberg ist der Anfang tiefgreifender Veränderungen in WordPress in der Art und Weise, wie Inhalte erstellt und gemanagt werden.
Auch die Rolle seiner Firma Automattic, die die WordPress-Applikation nutzt und eine gehostete WordPress-Variante gratis und gegen Bezahlung zur Verfügung stellt (u.a. mit eigener Domain und einigen Zusatzfeatures).
Offenbar beginnen andere CMS-Anbieter, den quelloffenen Gutenberg-Editor ebenfalls zu nutzen. Interessant dürfte beim Ausrollen noch die Implikation mit der REST API werden. Gutenberg arbeitet schnittstellenbasiert und wurde auf das REACT-Framework, also im Grunde stark auf Javascript, aufgesetzt.
In der Vergangenheit wurde seitens diverser Medien oft empfohlen, solche Schnittstellen in WordPress abzudichten, um Angreifern keine Fläche zu bieten. Auch manche Sicherheitsplugins setzen dies um. Das könnte bei der Umstellung auf Gutenberg zu Überraschungen führen. Die Marschrichtung, das Backend-Interface via Javascript mit den APIs kommunizieren zu lassen, wird wohl fortgesetzt, so wie Mullenwegs Antworten klingen. Vorteil sei, mehr Flexibilität zu erzeugen, was das das Ausspielziel des Contents anginge. AMP, Feeds etc. seien so einfacher und direkter zu bedienen. Dies sind Entwicklungstrends, die man auch in anderen Content Management Systemen aktuell beobachten kann.
Bereits in Portland (Oregon, USA) gab es eine Q&A-Session mit Mullenweg, die auf WordPress TV zu sehen ist.
https://wordpress.tv/2018/11/08/matt-mullenweg-qa-at-wordcamp-portland-2018/
„Awkward“ und „weired“ waren dort Begriffe, die dort von Usern fielen, um erste Erfahrungen mit dem Gutenberg-Plugin zu beschreiben. Auch über das Thema „Accessibility“ wird diskutiert. Damit sind oft Probleme mit der Usability gemeint.
Eine Antwort auf „Vor Gutenberg-Einführung: Matt Mullenwegs Gesprächstermine ausgebucht“