Es hat ein bisschen gedauert ehe die neue Episode im goneo Webhosting Podcast live gehen konnte. Wir hatten einige Umbauten in unseren Rechenzentren und dies hat doch etwas an Kommunikationsaufwand nach sich gezogen. Und dann ging auch noch eine Aufnahme daneben.
Nun aber präsentieren wir die Episode 55, die sich mit einem wichtigen Praxisthema beschäftigt: Woher kommt der Besucherstrom, der auf Webseiten, insbesondere auf den Seiten von Onlineshops in Deutschland landet.
Diese Frage interessiert viele Webseitenbetreiber, die sich mit E-Commerce beschäftigen. Die Agentur Aufgesang in Hannover untersucht seit einigen Jahren systematisch den Ursprung des Traffic auf vielen Onlineshops. Der Bericht der aktuellen Studie (Link zur Downloadseite) trägt den Titel „Online-Marketing bei deutschen Onlineshops 2018“.
Wir sprechen mit dem Agenturmitgründer Olaf Kopp über die neuen Studienergebnisse.
[podloveaudio src=“https://www.goneoserver.de/podcastgenerator/media/2018-09-27_goneopodcast_55_ecommercestudie.mp3″ duration=“25:33″ title=“Wie Onlineshops Traffic und Kunden gewinnen“]
Onlineshop-Traffic-Studie kostenlos verfügbar
Der Ergebnisbericht zur Studie ist direkt bei der Agentur Aufgesang erhältlich. Auf dieser Seite befindet sich ein Formular, das einige Daten, mindestens die E-Mailadresse, abfragt. Danach schickt das System per Mail einen Link, mit dem man die PDF-Datei herunterladen kann (28 Seiten, 2,52 MB).
https://www.aufgesang.de/e-commerce-studie-2018
Strategien gegen die Großen entwickeln
Gegen E-Commerce-Riesen wie Amazon zu bestehen, mutet wie eine Herkulesaufgabe an. Wie kann man mit begrenzten finanziellen und personellen Mitteln gegen Giganten gewinnen, wenn auch nur in einer kleinen Nische?
Es gibt einen Weg. Davon ist unser Gesprächspartner, Olaf Kopp, überzeugt:
„Es geht nicht mal um Produkte, sondern um das Thema, um Storytelling und um die Customer Journey, über die man sich Gedanken machen sollte.“
Google ist der größte Trafficbringer – viel wichtiger als Social Media
In der Ausgabe 2018 zeigt die Aufgesang-Studie, die mit Daten von Searchmetrics gespeist wurde, das die organische Google Suche insgesamt der wichtigste Trafficbringer ist, noch vor dem Traffic, der ganz direkt von Usern durch eine Direkteingabe generiert wird.
An dritter Stelle steht der Traffic, der aus Verlinkungen stammt (Referral). Selbst Klicks aus Displayanzeigen und E-Mails (unter anderem wohl aus Newslettern) ist bedeutsamer als der Traffic, der aus Social Media Posts stammt.
„Man muss die Trafficqualitäten in der Suche und in Social Media unterscheiden: Social ist Push und Suche ist Pull – das ist für E-Commerce meist der wertvollere Traffic, weil die Leute gezielt nach Produkten suchen, die sie kaufen wollen. Social Media regt vielleicht einmal an, über einen Kauf nachzudenken.“
In diesem Kontext spielen auch Influencer mit. Allerdings ist Influencer-Marketing manchmal nur ein bezahlter Kanal, unauthentisch und nicht besonders glaubwürdig, wenn es um E-Commerce geht, so Olaf Kopp, der 2006 über Influencer seine Diplomarbeit geschrieben hat.
Bilder sind für Onlineshops extrem bedeutsam – User klicken auf der Suchergebnisseite gerne darauf
Analysiert man den Traffic tiefer und zerlegt den Google-Traffic weiter, erkennt man die Bedeutung von Bildern, die Onlineshops mehr Besucher zuführen als Videoclips, obwohl Videoclips in der Regel sehr prominent auf den Suchergebnisseiten platziert sind.
Bei vielen Suchanfragen sieht man, dass Google germe auf den Ergebnisseiten Video prominent platziert. Daher würde man vermuten, dass Videos für Shops recht wichtig seien, zumindest wichtiger als die 0,65 Prozent Trafficanteil, den die Studie festgestellt hat.
Allerdings sind die Elemente stark abhängig vom Suchbegriff und offenbar auch sehr davon, welche Treffer die Suchmaschine im Index hat. Zu einem ähnlichen Suchbegriff zeigt Google dann keine Videos mehr, sondern eher Shoppingangebote.
Nur um die drei bis vier Prozent des Traffic auf Onlineshops stammt von Google Ads
Etwas überraschend: Der Anteil des Traffic, der durch bezahlte Klicks auf Google Ads (früher Google Adwords) auf Onlineshops landete, sank über die Jahre.
Insgesamt scheint der Kanal SEM, insbesondere Google Ads einen wichtigen, aber nich alles überragenden Rang zu besitzen: Wenn man sich nur den Traffic-Kanal Google ansieht, überragt der Anteil der organischen Suche die beiden anderen Formen Universal Search und Google Ads überdeutlich. Die spricht dafür, Suchmaschinenoptimierung nicht zu vernachlässigen.
Fazit
Im Interview haben wir herausgearbeitet. dass es Ziel eine Onlineshopbetreibers sein sollte, Dinge zu finden, Themen und Nischen, die er oder sie besser umsetzen kann als der große Konkurrent Amazon.
Dabei geht es um Themen, Stories und Momente in der Customer Journey, die Amazon nicht ohne weiteres adaptieren und skalieren kann. Dann haben kleine Onlineshops auch eine Chance.