Die Deutschen stehen auf .de-Domains, alle anderen Endungen haben es schwer. Warum eigentlich?

Vielleicht hast du schon mal einen gut passenden Domainnamen mit einer Endung aus der großen Sammlung der neuen Top Level Domains registrieren wollen – also so etwas wie .tech oder .online. Wenn es um einen generischen Begriff ging, den man sich auch gut als Keyword für SEO vorstellen könnte, dann hast du sicher auch gesehen, dass die Registry dafür richtig viel Geld haben will. Denn: Solche Domains konnten die Registries beliebig als sogenannte „Premiumdomain“ bezeichnen und bepreisen wie sie wollten. Für die Registries offenbar ein lukratives Geschäft, wie eine dieser Registries jetzt mitgeteilt hat.

Radix ist eine Registry und ein Registrar. Das heißt, das Unternehmen betreibt einige neue Top Level Domains selbst und führt Registrierungen für weitere TLDs aus.

Lukratives Geschäft

Im ersten Halbjahr 2017 habe man nach eigenen Angaben mehr als eine Million Dollar mit solchen Premium Domains erlöst. Diese 1,2 Millionen verteilen sich auf 727 Domainneuregistrierungen und Verlängerungen. Das würde im Durchschnitt so um die 1.650 US-Dollar pro Premium-Domain ergeben. Das für die Registries besonders Vorteilhafte ist: Auch in der Verlängerung kosten solche Domains noch einmal mehrere Tausend Dollar und nicht wie im Falle einer Domainübernahme ein paar Cent.
Während man in Deutschland diese Premium-Domains wie neue Top Level Domains insgesamt offenbar recht skeptisch sieht – sie sind schließlich auch stark auf den angloamerikanischen Raum ausgerichtet – springen russische, chinesische sowie amerikanische und englische Sitebetreiber stärker darauf an.
Zwar sind angesichts der mehr als 16 Millionen registrierten .de-Domains viele attraktive Worte oder Begriffe bereits vergeben, offenbar neigen deutsche Betreiber aber dazu, Kombinationen mit weiteren Begriffen zu bevorzugen als sich auf eine sehr teure Premium-Domain einzulassen. In den Augen vieler deutscher Betreiber erscheinen Preise jenseits der 5.000-Euro-Marke mehr als irrsinnig.

Deutschland klickt lieber auf .de

Das hängt auch damit zusammen, dass .de-Domains zum Beispiel bei goneo sehr, sehr günstig zu registrieren sind. Schon mit 19 Cent im Monat ist man dabei. Das macht im Jahr gerade einmal 2,28 Euro (und die Mehrwertsteuer ist schon mit drin).

bei goneo gibt es de Domains für nur 19 Cent im Monat unter http://goneo.domains
.de-Domains nur 19 Cent im Monat – dauerhaft bei goneo

Im übrigen machen Suchmaschinenbetreiber immer noch gute Erfahrungen mit generischen Begriffen, an denen einfach ein „.de“ anhängt. Da ist „rauchmelder.de“ aus verschiedenen Gründen attraktiver als „rauchmelder.info“ oder „rauchmelder24.de“.
Man darf auch eine gewisse Grundangst beim durchschnittlichen Webnutzer nicht unterschätzen.  Alles, was der User nicht kennt, irritiert ihn. Was ihn irritiert, meidet er mit seinem Klickverhalten. Das gilt auch für Domainnamen mit exotisch anmutenden Endungen. Zu oft wurden User schon Opfer einer Phishing- oder Betrugsattacke. Die Leute werden vorsichtiger.

Premium-Domains als Spekulationsobjekte

Interessant sich auch einige weitere statistische Daten, die von dieser Quelle veröffentlicht wurden. Eine durchschnittliche Website unter einer solchen Premium-Domain hat gerade einmal acht Einzelseiten. Diese Domains werden wohl hauptsächlich für Webaufrufe eingesetzt, denn nur 99 von diesen 727 Domains hatten MX-Einträge für E-Mail.
Manche der teuersten Premium-Domains werden aber gar nicht aufgelöst, werden also von den Inhabern nur gebunkert, um sie eines Tages umso teurer an einen interessierten Kunden weiterzuhandeln, der sie unbedingt haben will, weil sein Geschäftsmodell darauf aufbaut oder ganz besonders gut dazu passt. Das Geschäft mit vorrätig registrierten Domains ist hochgradig spekulativ und hat Züge eines Glücksspiels.

Fazit

Wir halten die .de-Domain weiter für die am besten passende Endung, wenn man eine Website für Deutschland mit deutschem Content bereitstellt. Andere Endungen, besonders neue Top Level Domains leiden unter einer Art Misstrauen, das nicht immer unberechtigt ist. Zwar sind unter der deutschen Länder-Top-Level-Domain viele Worte und Begriffe schon registriert, so dass Newcomer wirklich lange probieren müssen, ehe eine attraktive Kombination als verfügbar gemeldet wird. Andererseits sind die Kosten für eine .de-Domain sehr, sehr günstig, vor allem bei goneo.

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