Während der ICANN Konferenz in Johannisburg (Südafrika) kursierte die Zahl von 25.000 neuen Anträgen für neue Top Level Domains. Diese zu prüfen, würde Jahre dauern. DomainIncite berichtet darüber.
Die Zahl 25.000 fiel wohl in den öffentlichen Sessions während des Kongresses. Wer sie zuerst nannte und auf welcher Basis diese Schätzung beruht, ist nicht bekannt. Marktbeobachter halten die hohe Zahl der Anträge aber nicht für jenseits jeder Realität, auch wenn die Zahl als hochgegriffen bezeichnet wird.
Wie realistisch ist diese Zahl an Anträgen? Für manche Schwellenländer kam die Initiative für neue Top Level Domains im Jahre 2012 möglicherweise zu früh. Außerdem ist angeblich inzwischen ein größeres Interesse an Dot-Brand-Domains zu verzeichnen, heißt es. Dies allerdings verwundert etwas, wo wir doch davon erfahren, dass Marken wie McDonald’s auf eine eigene Dot-Brand-Top-Level-Domain verzichten wollen. Andere wie Coca Cola wiederum setzten darauf.
Dazu kommt, dass die Gebühren, die fällig werden, wenn man bislang einen neuen Antrag einreichen wollte, bei 185.000 US-Dollar liegen. In der nächsten Runde soll dies dem Vernehmen nach deutlich billiger möglich sein.
Dennoch erscheint die Zahl 25.000 hoch. Wenn tatsächlich so viele Anträge geprüft werden müssen, braucht die ICANN Jahre bis Jahrzehnte, ehe neue TLDs live kommen können. Realistisch seien nach Insiderangaben 1.000 Prüfungen pro Jahr. Schon die erste Prüfung, bei der festgestellt werden muss, ob die beantragte Zeichenkette nicht auf technische Probleme stößt, zieht sich hin, da mehrere Consultants tätig werden. Danach folgen die Erstellung rechtlicher Dokumente und die Phase der Vertragsschließungen. Bei dem Tempo wäre der Prüfprozess nach einem Viertel Jahrhundert also noch nicht abgeschlossen.