Beim beliebten Open-Source-CMS Joomla ist bald mit einer neuen Hautpversion zu rechnen, die die Nummer 3.7 tragen wird. Inzwischen wurde ein zweite Alpha-Variante veröffentlicht, die erkennen lässt, wohin die Reise gehen wird.
Es zeichnen sich Verbesserung in Usability und User Experience ab: Anwender sollen die Möglichkeit haben, im Backend eigene Menüs zu erstellen. Zudem soll ein „Associations Manager“ die Übersetzung von Content in weitere Sprachen durch die Verwendung nur eines Interfaces vereinfachen.
Neu in 3.7 sind sogenannte „Custom fields“, ein neu eingeführter Datentyp, der in Artikeln verwendet werden kann. Das würde die Flexibilität deutlich erhöhen. So lassen sich etwa Rating integrieren, ohne dass man dafür eine Erweiterung bräuchte. Außerdem soll Joomla 3.7 eine bessere Routing-Funktionalität haben, um schöne, suchmaschinen- und nutzerfreundliche URLs auszugeben.
Eine Testversion der Alpha2 war schnell und problemlos aufgesetzt.
Das ist mit dem Joomla-bekannten Verfahren kein Problem. Man gibt einen Seitennamen an, eine Beschreibung sowie E-Mail-Adresse und Name plus Passwort für einen Admin-User.
Die Installationsroutine prüft dann die Voraussetzungen und gibt ein paar Hinweise. PHP 7 wird bevorzugt. Mit 5.6 ist der Betrieb aber auch möglich (5.3 wird ebenfalls unterstützt). Mit der Installationsroutine kann man sich wenn man will einige Testdaten dazuspielen lassen, wahlweise für eine Blog-typische Seite oder für eine Produktseite. Auf Wunsch sendet die Routine auch eine Zusammenfassung per E-Mail.
Nach erfolgreicher Installation kann man sich auch sofort das Frontend und das Backend ansehen.
Mit den Testdaten hat man einen Eindruck darüber, wie sich Joomla 3.7 so verhält. Joomla-Anwender werden ihr Lieblings-CMS sofort wiedererkennen.
Auch im Backend bleiben die Überraschungen begrenzt, zumindest auf dem ersten Blick.
Die grundsätzlich Anordnung ist verglichen mit den Vorversionen also identisch. Wir finden die typischen Menüpunkte für Artikel, Kategorien und den Mediamanager an erwarteter Stelle. Allerdings lassen sich in 3.7 eigene Backendmenüs definieren, so dass das Look and Feel angepasst werden kann.
Der mitgelieferte Tiny-Editor ist sehr mächtig. Das lässt sich schon anhand der Menüleiste abschätzen.
Die Integration von Tabellen, Tags, Menüpunkten oder die Auszeichnung des Textes mit Formaten sind kein Problem. Der Editor lässt sich auf volle Browserfenstergröße skalieren.
Das neue Joomla macht schon in der zweiten Alpha-Version einen recht stabilen Eindruck. In einem ersten Test unter Windows 7 mit Chrome, installiert auf einem goneo Managed Server mit PHP 5.6 hat sich das System wie erwartet und sehr stabil verhalten. Die Version wirkt schon recht weit gediehen.
In wenigen Tagen soll bereits eine Betaversion folgen. Es sind davon zwei geplant ehe eine erste Release-Candidate-Version Mitte/Ende Februar 2017 folgt. Nach vier solcher Release-Candidate-Ausgaben ist die finale, stabile Version für Ende März angekündigt. Es gibt also eine recht lange Phase für Tests und Bugfixing.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, wie man von einer älteren Version auf 3.7 migrieren könnte und wie eventuell der Update-Pfad aussehen wird. Funktioniert die interne Update-Routine oder ist eine Neuinstallation beziehunsgweise Installation „über“ die alte Version nötig? Wir hoffen, dies demnächst in Erfahrung bringen. Aktuell stehen für die Alpha-2-Version ein Upgrade-Installationspaket für die Versionen 2.5, 3.0, 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5 bereit.