Viele Social media Plattformen wollen, dass man seinen Content möglichst exklusiv bei ihnen platziert. Dafür wurden auch viele Funktionen geschaffen, die das als reizvoll erscheinen lassen: Es ist bequem, man hat keine technischen Hürden zu überwinden und die Plattform kümmert sich auch um die Verbreitung, meist dadurch, dass interessante Beiträge von User anderen Usern vorgeschlagen werden.
Was also spricht dagegen?
Vor kurzem wurden diejenigen aufgeschreckt, die die Features wie Facebook Instant Messages verwenden, um Artikel dort zu posten. Von Facebook kam die Nachricht, dass man nun am Algorithmus, der den individuellen Newsfeed zusammenstellt, etwas ändern möchte. Beiträge von Freunden sollen deutlich mehr Sichtbarkeit bekommen. Das bedeutet im Umkehrschluss weniger Sichtbarkeit für Artikel und Beiträge, die man der Content-Marketing-Sphäre zuordnen kann.
Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wenig Kontrolle man über den eigenen Content hat, wenn man diesen auf fremden (im Sinne von nicht eigenen) Sites platziert. Man kann definitiv nichts dagegen tun, wenn Facebook, Linkedin oder andere beliebte Plattformen, auf denen man Content unterbringen kann, die Regeln ändern. Weniger Sichtbarkeit bedeutet, dass man weniger Leute erreicht, die dann weniger Klicks erzeugen und damit weniger Konversionen.
Dass selbst beim Kuratieren von Inhalten viele Regeln gelten, die alleine der Plattformbetreiber festlegt, zeigt das Beispiel der „Du schreibst zu schnell“-Warnung von Facebook.
Im zugehörigen Hilfeartikel heißt es, dass in solchen Fällen Facebook die zu schnellen und zu produktiven User auch blockt, meist für die Dauer von einigen Stunden bis hin zu einigen Tagen. Damit schießt man sich auch ins Aus, wenn man auf seiner Facebook Page mit Usern über Produkte oder Dienstleistungen vielleicht kontrovers diskutiert. Ist man geblockt, ist man zwangsweise „still“.
Wie geht man mit solchen Risiken um?
Es ist klar, dass niemand mehr auf Facebook, Twitter, Xing, Linkedin und andere Social Communities verzichten kann, um für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Klar sollte aber auch sein, dass man wenn schon nicht die Kontrolle über die eigenen Inhalte, dann wenigstens die Möglichkeit zu reagieren behalten muss. Sicher wird Content zunehmend „homeless“. Man muss, soweit sinnvoll, auf allen Plattformen mitspielen, derer man habhaft werden kann. Aber wenn ein Anbieter die Sichtbarkeit begrenzt, braucht man eine Sicherheitsleine. Diese kann die eigene Website sein. Alles, was veröffentlicht wird, sollte auch da stehen. Notfalls kann man dann immer dafür sorgen, dass interessante Suchanfragen oder Verweise nicht ins Leere laufen und der Traffic nicht von jetzt auf gleich auf Null fällt.