Es ist soweit. Drupal 8 ist da. Wir nennen Drupal meist an dritter Stelle hinter WordPress, Joomla und vor TYPO3, wenn wir die beliebtesten clickStart Anwendungen bei goneo aufzählen. Was gibt es Neues in Version 8 von Drupal?
Die bisher aktuellste Version, die wir im Kundencenter als clickStart Anwendung angeboten haben, war 7.25. Es wird noch einige Tage dauern, ehe wir Drupal 8 im clickStart Repertoire haben werden, da einige Tests nötig sind. Zudem hat sich schon oft gezeigt, dass gerade bei Major Releases während dem Veröffentlichungstermin folgenden Tage Korrekturen und Bugfixes hinterhergeschoben werden. Nicht nur bei Drupal, dies ist ein allgemeines Phänomen. Die Hauptversion 6 mit den vielen Unterversionen ist mittlerweile an ihrem Lebensende angekommen. Das zeigt ein Blick auf die Roadmap von Drupal.
Die Community hinter Drupal ist sehr groß. Die Slides der DrupalCon von 2014 vermitteln einen Eindruck davon.
Auch wenn WordPress von sich behauptet, für mehr als 20 Prozent aller Websites die technische Grundlage zu bieten, so verbleiben immerhin noch etwa 80 Prozent für andere System. Auf der weltweiten Skala dürfte Drupal eine große Rolle spielen.
Wer sollte sich Drupal ansehen?
Drupal sollte dann in die engere Wahl kommen, wenn man Inhalte bestimmten Zielgruppen unterschiedlich zeigen möchte, wenn man Daten, aus denen die Anzeige gewonnen wird, filtern möchte. Das View-Modul, das solche Dinge ermöglicht, gehört inzwischen zum Kern von Drupal. So kann man mit Drupal recht komfortable usergenierte Inhalte verarbeiten, anderen Usern zur Verfügung stellen und die Bedingungen dafür festlegen.
Funktionen, die nicht im Kern abgebildet sind, lassen sich mit Erweiterungen gezielt nachrüsten. Dabei „passen“ diese Erweiterungen, die bei Drupal Module genannt werden, jeweils auf eine Hauptversion. Bei jedem Versionssprung, also auch jetzt von 7.x auf 8.0.0 müssen die Entwickler der Module ran und ein Update bereitstellen. 7er Module werden in Drupal nicht funktionieren.
In der Grundausstattung ist Drupal mittels der über drupal.org bereitgestellten .tar.gz Dateien zu erweitern, aber mit dem Modul Composer Manager kann man auch die komfortable Paketverwaltungsmöglichkeit des Composers verwenden, so dass sich Abhängigkeiten automatisch auflösen lassen.
Diese Features geben dem Gesamtsystem recht viel Power. Wer „nur“ statische Inhalte veröffentlichen will, unterfordert Drupal aber eigentlich.
Hier ist Drupal 8.0.0 auf einem Managed Server probehalber installiert.
Download von Drupal 8 und Installation
Wer sich Drupal 8 gerne schon einmal ansehen möchte bevor wir bei goneo Drupal 8 in die clickStart Anwendungen einreihen, kann natürlich den klassischen Weg über die Drupal Website gehen und die Sourcen downloaden.
Virtual Server Kunden haben es etwas einfacher. Sie können die gepackten Dateien mittels Shell direkt auf den Server kopieren und dort auch entpacken. Webhosting Basic Kunden gehen den gewohnten Download-Unzip-FTP-Upload-Weg.
Die Downloaddatei ist 18 MB groß (Zip-Version) und enthält schon alles. Es werden von der Installationsroutine keine Dateien mehr nachgeladen. Drupal 8 verhält sich also dankbar klassisch. Der Nachteil ist eben, man muss sein FTP-Programm bemühen und dem Upload zusehen, ehe es weiter gehen kann. Allerdings ist die Verwendung der Paketverwaltung Composer mit der Installation bereits angelegt.
Etwas über 12.000 Dateien und Verzeichnisse wollen übertragen werden. Das dauert per SFTP seine Zeit.
Die Wartezeit kann man sich damit verkürzen, dass man die Doku zu Drupal 8 mal durchsieht, insbesondere die Changelog-Datei.
So sind nun alle beigepackten Themes responsiv, übrigens auch das Backend, das vom Frontend bei Drupal ohnehin nur wenig getrennt ist. Twig ist nun die defaultmäßige Template-Engine. Von Garland verabschiedet sich Drupal nun, Garland ist raus aus dem Kerncode. jQuery wird nicht für jede Seite geladen, nur wenn ein Asset es verlangt. Dafür kommt nun auch der bekannte Modernizr mit, übrigens auch das Symfony Framework. Internet Explorer 8 und niedriger werden nicht mehr unterstützt. Dafür spuckt Drupal nun auch die Contents über RESTful APIs aus und kann JSON Files bereitstellen. Somit empfiehlt sich Drupal 8 nicht nur für klassische HTML Ausgaben im Browser des Notebooks oder Desktops, sondern kann direkt andere Webapplikationen oder eben auch mobile Applikationen beliefern.
Auch wenn rein optisch der Versionsunterschied nicht allzu groß erscheint, der Code von Drupal 8 wurde in weiten Teilen neu geschrieben, um Programmierparadigmen Rechnung zu tragen, die sich durch stärkere Objektorientiertheit kennzeichnen. Drupal 8 soll bereits kompatibel zu PHP 7 sein, mit dem Ende November zu rechnen ist. Wir betreiben Drupal 8 testweise auf PHP 5.5 und 5.6.
Drupal 8 bringt wie auch die Vorgängerversionen eine umfangreiche Installationsroutine mit, die unter anderem die Spracheinstellungen und die Datenbankanbindung realisiert. Drupal 8 kann mit MySQL oder SQLite betrieben werden. Sollten Sie noch eine Datenbank frei haben, empfehlen wir, MySQL zu nutzen. SQLite haben wir für diesen Artikel jetzt nicht getestet. Es kann aber Vorteile bieten, SQLite zu verwenden, etwa wenn Sie fertig konfigurierte Drupalpakete auf einen Server aufsetzen und hin- und herkopieren müssen. Die Datenbankinhalte liegen in einer für den Webserver zugänglichen Daten, so dass Sie keinen extra Datenbankdump erstellen müssen, wenn Sie Backups generieren.
Sind alle Dateien auf dem Server und entpackt, startet man das Setup einfach durch Aufruf der URL aus dem Browser heraus.
Der erste Schritt ist die Auswahl der Sprache. Im zweiten Schritt – und die Sprache des Userinterfaces ist schon von Englisch auf Deutsch umgeschaltet – kann man zwischen einem minimalen und einem typischen Installationsumfang auswählen. Wir wählen den Standard.
Im nächsten Schritt kümmern wir uns um die Datenbankanbindung. Wir nutzen hier eine eigene MySQL Datenbank. Sollte nur eine zur Verfügung stehen und diese schon belegt sein, müsste man mit einem Tabellenprefix arbeiten. Die Konfiguration ist unter „Erweiterete Optionen“ zugänglich.
Wie bereits erwähnt, käme Drupal auch mit SQLite zurecht. Wenn man nach diesen Einstellungen fortfährt, wird die Seite aufgesetzt. An dieser Stelle beginnt der Server zu arbeiten und befüllt die Datenbank mit den initialen Daten. Drupal hält den User freundlicherweise über den Fortschritt auf dem Laufenden.
In unserem Test ist die Routine für das Setup problemlos durchgelaufen.
Über die Detailanpassungen in der Installationsroutine können Sie ein Datenbank-Prefix festlegen. Das ermöglicht auch die Nutzung einer bereits verwendeten Datenbank, möglicherweise eine, die für ein parallel installiertes WordPress verwendet wird. Das ist eher ein Notbehelf. Die Übersicht leidet sehr und Backups werden dadurch durchaus komplexer.
Abschließend werden noch Übersetzungen eingefügt. Drupal unterstützt sehr viele Sprachen direkt. Auf Mehrsprachigkeit wurde viel Wert gelegt.
Man muss vielleicht mit drei bis fünf Setupminuten rechnen, ehe sich Drupal acht als bereit meldet.
Das wahrscheinlich meistgenutzte Element wird wohl der Editor sein. Zum Einsatz kommt der CKEditor.
In ersten Tests ließ sich zügig und ohne Verzögerungen mit Drupal 8 arbeiten. Das neue Warp 8 soll einen Performancesprung bewirken. Dies ist in einer neuen, nackten Drupal-Installation wenig spürbar oder unmittelbar zu erleben. Zum Tragen dürfte das kommen, wenn viele Module integriert werden oder das Theme entsprechend Last erzeugt.
Wer Drupal bereits kennt, hat so gut wie keine Einarbeitungsaufwände. Drupal 8 ist so, wie man Drupal kennt. Natürlich muss man nun überlegen, wie man alte Inhalte in den neuen Rahmen bringt. Dafür gibt es seitens Drupal ein wenig Hilfe.
Unter „Core Experimental“ unter „Erweitern“ finden wir „Migrate“ und „Migrate Drupal“, die bei dieser Aufgabe helfen sollen.
Bild: „Druplicon.vector“ von Steven Wittens aka UnConeD http://acko.net/ http://drupal.org/user/10 – http://drupal.org/node/9068. Lizenziert unter GPL über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Druplicon.vector.svg#/media/File:Druplicon.vector.svg
Hallo,
ich betreibe zwei Drupal Blogs, einmal mit D7 und einmal mit D8.2.0 DEV, was ich mir vor kurzem gezogen habe. Ich arbeite beim Updaten und Installieren bzw. dem Hochladen des Paketes meistens mit der Konsole und erspare mir den langen Weg des Wartens, bis die Filezilla fertig ist. Also muss ich das heruntergeladene Downloadpaket zum ZIP machen, lade es per FTP ins Rootverzeichnis hoch und entpacke mit SSH. Das geht viel schneller und ich kann schneller mit der Installation starten.
Vorher wird noch die Datenbank gesichert und dafür habe ich auf dem Managed Server eine zusätzliche Festplatte, die täglich backupt. Dafür wäre auch gesorgt. Drupal 8 und 7 laufen bei mir beide auf einem Managed Server bei All-inkl. Noch früher setzte ich D6 ein, davon bin ich inzwischen aber ganz weg und will es nicht mehr einsetzen.
Ich hatte dennoch Probleme bei der Erstinstallation von Drupal 8 und habe es mit Müh geschafft. Jetzt mit den Updates ist es aber fast schon Routine und ich schau immer in den Releases auf Drupal.org nach, ob etwas Neues gibt. Dann kann schnell aktualisiert werden.
Mir gefällt selbstverständlich das Responsive an Drupal 8 und da kann man nicht meckern. Zudem setze ich ein bootstrap-fähiges Theme im D8 Blog Wpshopde.de ein. Früher haben viele Bootstrap-Themes nicht funktioniert, doch ich fand eines, was so zum Laufen gebracht werden konnte. Ich musste es lediglich installieren. Und im Grossen und Ganzen bin ich mit D8 zufrieden und kann mich noch an Zeiten in 2014 und 2015 entsinnen, mit den ganzen RC’s und den Betas. Da ging immer wieder alles schief und wie oft ich damals D8 aufsetzte. Puh…diese Zeiten vermisse ich wirklich nicht mehr 😉