Es gibt inzwischen viele Fotosammel- und Präsentationstools. Natürlich könnte man auch seine Fotos in Facebook Alben verlagern, auf dem neuen Dienst Google Fotos abspeichern oder bei Flickr publizieren. Kostet ja schließlich nichts. Aber: Dann gehört Ihr Content auch Facebook, Google oder Yahoo! und nicht mehr nur Ihnen.
Eine Alternative ist, die Bilder auf dem eigenen Webspace zu lagern und von dort aus mit anderen Usern zu teilen. Dies ist der Start einer Artikelserie, die sich mit den Möglichkeiten beschäftigt, Bilder selbst zu hosten, möglichst komfortabel zu verwalten und ansprechend online zu präsentieren.
In dieser, ersten Folge wollen wir darauf eingehen, welche Möglichkeiten man mit dem kleinsten Hosting-Paket von goneo hat.
Das kleinste goneo Hostingpaket reicht schon
Im einfachsten Fall können Sie goneo Webhosting Basic M für 1,95 Euro im Monat als Tarif wählen und die Bilder, die Sie mit anderen teilen wollen, dort lagern. Jedes Bild (jpg-Dokument) hat eine eigene URL. So müssten Sie nur die Links zu den Bildern an Freunde und Bekannte weiterschicken, um die Bilder mit den Leuten zu teilen. Das bedeutet aber auch: Jeder, der die Adresse hat, kann via Internetbrowser auf die Bilder lesend zugreifen. Sehr komfortabel ist dies nicht.
jAlbum kommt ohne PHP und Datenbank aus
Etwas mehr Luxus können Sie sich mit JAlbum gönnen. goneo Webhosting Basic M unterstützt keine PHP-Skripte, die Sie mit JAlbum allerdings auch nicht brauchen. Sie verwalten die Fotos auf Ihrem PC oder Notebook. jAlbum gibt es für Windows, MacOS und Linux. Das Betriebssystem muss Java unterstützen. jAlbum lässt sich hier herunterladen. Nervig ist dabei nur, dass durch die Installationsroutine der die Sucheinstellungen für den Browser ungefragt verändert werden (zur Yahoo Suche) und dies auch nicht deaktivierbar ist. Zwar wurde in unserem Test keine Werbesoftware mitinstalliert, aber inzwischen reagieren viele User auf solche ungefragten Installationen allergisch.
Basis: Java auf dem lokalen Rechner
jAlbum braucht die virtuelle Javamaschine auf dem lokalen Rechner. Nun hatte Java in den vergangenen Monaten aufgrund einiger eklatanter Sicherheitslücken nicht die beste Presse, aber als Technologie ist Java extrem leistungsfähig und flexibel.
Wenn man Fotos hinzugefügt hat und in einem Album angelegt hat, kann man das Album vom Programm erzeugen lassen. Mit diesem Prozess werden die Dateien und HTML-Dokumente auf ein Verzeichnis der lokalen Festplatte geschrieben. Danach kann man alles direkt per FTP hochladen. Auf dem Server braucht jAlbum nur den Speicherplatz, aber keine weiteren Ressourcen wie eine MySQL-Datenbank oder eine Skriptsprache. Das goneo Webhosting Basic M Paket reicht aus, da jAlbum nur den Speicherplatz braucht.
Wer jAlbum dauerhaft, über einen Testzeitraum von 30 Tagen hinaus nutzen will, braucht eine Lizenz. Dies ist der einzige Wehrmutstropfen. Die Software ist nicht open source. Außerdem muss, wer jAlbum kommerziell einsetzen möchte, zum Beispiel als professioneller Fotograf, eine höherwertige Lizenz erwerben. Dafür erhält man allerdings eine sehr funktionale Software, die einen ausgereiften und robusten Eindruck macht und mit einfachen Serverressourcen auskommt. Hier ist unsere Testseite: www.goneo-guenstig-hosten.de auf einem goneo Webhosting Basic M Kundenaccount.
Als ähnlich funktionierende und kostenlose Alternative könnte man an Picasa denken. Picasa hat viele Features, ist schnell und funktional. Diese Software gehört allerdings zum Google Imperium und kommt für Leute, die ihre Bilder selber hosten wollen daher nicht in Frage. Ein Export von HTML-Dateien und Bildern auf einen eigenen FTP-Speicherort ist nicht vorgesehen. Die Bilder sollen, wenn sie online gestellt werden sollen, zu Google.
Alternativen zu jAlbum
Im Bereich der Desktopsoftware gibt es noch » PixMatrix. Die Software für Windows ist so um das Jahr 2004 entstanden. Die letzte downloadbare Version datiert aus dem Jahr 2005. Leider sieht man dies inzwischen am Design. Das Look and Feel erscheint einem heute einfach nicht mehr attraktiv genug. Von Joy of use keine Spur.
Zudem gibt es die Software nur auf Englisch während sich die Oberfläche von jAlbum in gutem und verständlichem Deutsch präsentiert. Puristen, die gerne nochmal Windows 98/NT Feeling erleben wollen, werden sich über PixMatrix freuen. Zeitgemäß ist das aber nicht mehr. Für Mac User wäre vielleicht noch iWeb interessant. Diese Software war Teil des iLive Pakets, wurde aber inzwischen auch eingestellt. Neuere Apple Anwendungen ziehen ebenfalls wie bei Google darauf ab, dass der User die Bilder in die iCloud speichert. Das sichert ein Stück Kundenbindung.
Eine weitere Alternative ist der Zeta Producer, eine Desktop-Software für Windows Betriebssysteme. Für private Nutzung ist Zeta kostenlos, wenn man akzeptiert, dass in die damit produzierten Webseiten unten eine „Made by“-Meldung mit Link eingebaut wird. Zwar ist der Zeta Producer darauf ausgelegt, komplexere Webseiten zu erstellen, eignet sich aber auch zum Präsentieren einiger Bilder, gut.
Wer massenhaft Bilder online stellen will, ist mit Zeta vielleicht weniger gut bedient. Man kann zwar wunderbar Galerien herstellen, aber eine echte Albumfunktion liefert das Programm nicht. Kommerzielle Nutzung ist laut Lizenzbedingungen nicht möglich. In diesem Fall muss man auf die kostenpflichtige Lizenz ausweichen, was aber, je nach Lizenzmodell, auch eine Reihe weiterer Features freischaltet. Zeta Producer können wir übrigens empfehlen. Viele unserer Kunden verwenden dieses CMS (erhätlich für Windows, ab Windows 7).
In den kommenden Folgen dieser Serie beschäftigen wir uns mit weiteren Möglichkeiten, Fotos selbst zu hosten:
Unter anderem untersuchen wir die Möglichkeiten, mit WordPress und Joomla! ansehliche Fotoseiten zu erstellen, wir prüfen, inwieweit sich easyPage dazu eignet, werfen einen Blick auf onwCloud und nehmen Coppermine nochmal genauer unter die Lupe.