Einmal jährlich veröffentlichen ARD und ZDF gemeinsam eine neue Ausgabe der Onlinestudie. Dabei wird auch die Nutzung erfasst. Überwältigende 83 Prozent aller Nutzer gaben an, eine Suchmaschine zu benutzen. In der Zielgruppe der 14- bis 29 jährigen waren es sogar 96 Prozent, die diese Antwort gaben. Ein weiteres Indiz für die Vormachtstellung von Google im Internet. Der zweitmeistgenannte Nutzungsgrund war E-Mail versenden/empfangen.
Es folgen die zielgerichtete Suche nach Angeboten und Informationen (61 Prozent) sowie die Angabe „einfach so im Internet surfen“ (43 Prozent). Nach dieser Studie macht der Bereich E-Commerce (Auktionen, Onlineshopping, Buch-/CD-Bestellungen) ungefähr 20 Prozent aus. Bei in der Studie ermittelten 53,4 Millionen Nutzern ergibt dies ein E-Commerce-Potential von 10,7 Millionen Kunden, die im Internet einkaufen. Das passt auch zu einer Untersuchung des Branchenverbandes Bitkom zum Anteil des Umsatzes von Unternehmen aus E-Commerce. Für Deutschland gilt, dass der Anteil wohl noch etwas größer wird, wenn nicht weitere E-Commerce-feindliche Barrieren Gesetz werden. Man denke dabei nur an das Cookie-Optin als Umsetzung einer EU-Richtlinie oder die Erschwerung der Lastschrift durch SEPA.
Dabei setzt sich der Trend zur mobilen Nutzung weiter fort: Im Jahre 2007 nutzten noch 91 Prozent der Internetnutzer ihren PC, um ins Web zugehen. Heute beträgt der Anteil noch 73 Prozent. Die Nutzung des Zugangs hat sich zugunsten Laptop und Handy bzw. Smartphones verschoben: 22 Prozent nutzen Smartphones, 58 Prozent auch oder ausschließlich ein Notebook, um online zu gehen. Smartphone-User hatten 2007 erst einen Anteil von 6 Prozent.
Was bedeutet das für die Webmaster und Webdesigner?
Drei Dinge lassen sich ableiten:
1. Die E-Mail ist nicht tot. Diese Anwendung steht an zweiter Stelle in der Internetnutzung überhaupt. Daher ist es immer noch gut, Feedbackmöglichkeiten per E-Mail anzubieten und auch E-Mail-Marketing (sprich: Newsletter) scheinen immer noch Sinn zu machen. Dies spricht auch für die Registrierung einer eigenen Domain, die man nur für E-Mail-Kommunikation einsetzt.
2. Es ist sicher eine gute Idee, angesichts des Trends zu mobilen Geräten bei der Internetnutzung die Websites für kleinere Bildschirme zu optimieren. Ein Stichwort und eine Möglichkeit darauf zu reagieren, ist „responsive Webdesign“, also ein Design, das sich an die Gegebenheiten des Bildschirms anpassen kann.
3. Die Studie zeigt aber auch wieder sehr eindrucksvoll, wie wichtig Suchmaschinen sind. Man kann, ohne dass diese Studie dies explizit untersucht hat, davon ausgehen, dass die Session am PC oder Notebook oder auch auf dem Smartphone mit einer Suche beginnt. Daher ist es mehr denn je unabdingbar, die Webseiten für die Suchmaschinen zu optimieren – auch im Zeitalter von Facebook, Twitter und Google+. Noch sieht es nicht so aus, als würden Social Interactions die Websuche als Ausgangspunkt für die Websession ablösen.